Monte 2014

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haka
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Re: Monte 2014

Beitrag von haka »

Hallo Urs,
ich lese leider erst heute diesen Thread und finde aber das, was Du schreibst, ganz interessant. Mir ging es vor 2 Jahren, vor meinem ersten Start bei der Monte, so wie Dir. Ich wollte bloß mit einem Servicefahrzeug dabei sein. Am Ende saß ich bei einem Teilnehmer, das war aber noch nicht Michael, auf dem Co-Piloten-Sitz. Und wir kamen tatsächlich, trotz damals sehr widriger Bedingungen, nach 2500 km in Monte Carlo in Ziel.
Von dem traurigen Ausgang der Rallye in 2013 mit Michael weißt Du Bescheid. Deshalb die noch offene Rechnung!
Und an André, den Projektmanager:
Was passiert, wenn denn doch mal was nicht so läuft, wie geplant? Dann ist unser über -zig Jahre im Motorsport herangereiftes Improvisationstalent gefragt. In diesem Jahr half es uns allerdings nur, den Wagen zumindest für die Heimfahrt wieder zu beleben. Da brach ja ein Hydrostößel auseinander und den hatte sogar der von Michael super gut ausgerüstete Wagen nicht an Bord...
Die Wochen bis zum Start werden wie im Flug vergehen. Da gehört auch das Abfahren der kompletten Strecke, sobald ein Rodbook vorhanden sein wird, Anfang Januar dazu.
Wenn alle, die hier Interesse an unserem Abendteuer zeigen, uns die Daumen drücken, dann wird schon nichts schief gehen!
Grüße Hagen
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AJ-C289
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Re: Monte 2014

Beitrag von AJ-C289 »

Hallo Michael, Hagen,

... "sorry", ich bin noch mal bei einem Gedanken zum Thema Risiko hängen geblieben, den ich gerne loswerden möchte. Also:
Zur Minimierung eines Risikos gibt es zwei formale Ansätze:
1. Minimierung der Auftrittswahrscheinlichkeit
2. Verringerung der Auswirkung

Ich denke der Punkt 1 ist mit langjähriger Erfahrung und guter Vorbereitung bei euch in sehr guten Händen. Ich denke nicht, dass ich da weitere sinnvolle Anstöße geben kann. … Also: „Haken dran“!

Der Punkt 2 betrachtet die Möglichkeiten, wenn es denn tatsächlich zum Fehler gekommen ist, die Auswirkung (also einen Total-Ausfall) zu vermeiden.
Dazu gibt es - denke ich - wiederum 2 Ansätze:
a. Die Reparatur - mit den knappen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten (Ersatzteile, Zeitfenster). Auch hierzu hilft eure Erfahrung und Vorbereitung. … Ebenfalls: „Haken dran“!
b. Ein fehlertolerantes System, welches es ermöglicht "einfach weiterzumachen" ohne weiteren Eingriff von außen.

Beispiele dafür finden sich in der Elektronik, z.B. in vielen Massenspeichern. So werden z.B. fehlerhafte Speicherzellen in DRAMs bei der Produktion nicht "verdrahtet", um den Ausschuss zu minimieren oder bei Festplatten, die fehlerhafte Blöcke im Betrieb erkennen und markieren, sowie die betroffenen Daten wiederherstellen (Fehlerkorrektur).

Diese Ansätze sind, soweit ich es erkennen kann, in Autos wenig bis gar nicht verbreitet. Es mag da ja auch zum Geschäftsmodell gehören, dass an einem Auto immer mal etwas kaputt geht und dann in der Werkstatt repariert werden muss. Ist aber wenig hilfreich beim Renn-/Rallye-Einsatz. ;)
Lediglich bei sicherheitsrelevanten Teilen gibt es etwas in die Richtung, dass bei einem Ausfall die Auswirkung minimiert wird: Zweikreis-Bremssystem (Redundanz) und Run-Flat Reifen.

Damit wäre eine Verfolgung dieses Ansatzes (mit einem Schaden einfach weiterfahren) wohl "radikal anders", als das was „in die Autos hinein konstruiert wurde“ und daher sehr schwierig im nach hinein zu realisieren. Aufgrund der fehlenden/geringen konstruktiven Unterstützung wären wohl auch umfangreiche Vorbereitung, ggf. Umbauarbeiten notwendig.
U.U. lässt es sich wirtschaftlich oder im Rahmen des Reglements auch nicht realisieren. Aber vielleicht gibt es doch Möglichkeiten und ich habe es nur noch nicht erkannt...

OK, Ich gebe zu, dass dieses ein theoretischer Ansatz ist und die praktische Umsetzung schwierig ist. Bin mir also nicht sicher wie relevant das hier ist und habe somit etwas gezögert es hier hoch zu bringen. Allerdings habe ich mit einem entsprechenden Ansatz bei der Planung von zeitkritischen Projekten (z.B. Inbetriebnahme & Wartung von Vermittlungssystemen) gute, praktische Erfahrungen gemacht. Ich habe z.B. im Team überlegen lassen was schief gehen kann und wie wir vermeiden, dass der ganze Laden warten muss bevor es weitergeht.

Es, könnte daher eine Vorgehensweise sein, die Fehler zu identifizieren, die wahrscheinlich nicht reparierbar wären und dann zu überlegen, wie mit diesem Problem weitergefahren werden könnte.

Beispiel:
Einen Bruch der Blattfeder am vorderen/hinteren Auge… durch eine Auffangvorrichtung bzw. zweites Auflager kompensieren, welche(s) im Normalbetrieb unbelastet ist.
Klar, das ist leichter aufgeschrieben als realisiert.
Könnte aber etwas ähnliches sein, wie es bei einigen LKWs realisiert ist. – Nur, dass das 2. Lager im Fehlerfall mehr Führung benötigen würde und natürlich zu einem anderen Zweck.
Bild


… Nur ein Gedanke, bitte nicht als Besserwisserei oder Belehrung verstehen. Und schon gar nicht den Spaß verderben lassen. Ich wünsche euch viel Erfolg.

Viele Grüße
André
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haka
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Re: Monte 2014

Beitrag von haka »

Hallo André,
wenn ich Deine Zeilen lese, frage ich mich, welchen Beruf Du wohl hast? Wir wünschten uns zwar auch ein "fehlertolerantes System" für unseren Rallyeeinsatz, aber das ließe sich in der Praxis wohl nicht kostenmäßig realisieren. In bestimmten Bereichen, z.B. bei unseren Rallyezählwerken und Schnittmeßgeräten und auch verschiedenen Bauteilen am Falcon besteht jetzt tatsächlich schon funktionelle Redundanz. Die hat aber aus Kosten- und Gewichtsgründen auch ihre Grenzen.
Allerdings kommt jetzt noch ein anderer Faktor ins Spiel und der heißt Zufall.
Das klingt zwar nicht wissenschaftlich, ist aber einfach so, wie im "richtigen" Leben.
Ich will damit sagen, ohne ein Quentchen Glück läuft auch im Motorsport nichts. Ein Rallyefahrzeug, was für alle Eventualitäten vorbereitet wäre, würde praktisch nicht mehr zu benutzen sein. OK?
Da wir beide, Michael und ich, uns schon lange mit Motorsport in unterschiedlichsten Kategorien beschäftigt haben, müssen wir immer wieder auf eben dieses Quentchen Glück zurück greifen und hoffen sehr, dass wir bei der nächsten Monte noch ausreichend davon haben.
Grüße Hagen
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