Dukes Motorneuaufbau

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DukeLC4
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Dukes Motorneuaufbau

Beitrag von DukeLC4 »

Hi,
bei mir geht es jetzt bald mit dem Motorneuaufbau los und dazu wollte ich einen Fred eröffnen.

Ich habe motortechnisch schon einiges Wissen, dennoch fehlen mir an ein paar Stellen Details
und ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Den Aufbau werde ich auch wieder filmen und auf meinen Kanal laden.

Also, ich habe einen laufenden Motor gekauft,

- der Druck im Kurbelgehäuse hatte, was aber wohl nur daran lag, das keine Breather verbaut waren, der Motor war komplett luftdicht.

- ein kleines bißchen CO im Kühlwasser hatte, das habe ich gemessen.

- an dem irgendwas heftig geklappert hat, vom Geräusch her als würde der Lüfterflügel irgendwo leicht schleifen, das war es aber nicht.

- 3 Einlassventile die Kolben getroffen haben.

- die Hauptlager und Pleuellager heftige Riefen von Dreck im Öl haben

Glückwunsch, toller Kauf! :D
Aber es soll ja auch ein Projekt werden, keine Crate Engine. ;)

Ich habe den Motor schon teilweise zerlegt und folgendes ist verbaut:

Block ist ein 1968er 302 Mexico Block
Kolben Sealed Power 273AP-30 also 0.030" gebohrt
Kurbelwelle 2MAE mit 50Oz, war auch mit 50Oz extern gewuchtet
Pleuel C8OE-A
Köpfe Trickflow Twisted Wedge 170 ich denke die 61cc, da keine doppelten Ventilfedern verbaut sind. Glaube die 58cc hatten doppelte Federn.
1.6er Rollenkipphebel Trickflow
Nockenwelle weiß ich noch nicht, die klemmt grad noch in der Bohrung und geht nicht raus
Edelbrock Performer Ansaugspinne
Pertronix Zündverteiler mit Ignitor I
K Code Krümmer

Getriebe ist ein 3 Gang Schalter
Achse 8" 2.79er Achse, da kommt noch eine Sperre rein.

So, los gehts mit meiner Fragerei...

1.
Ich möchte den Motor natürlich erstmal vermessen. Der Honschliff ist noch minimal zu erkennen, ich habe mal am ersten und zweiten Kolbenring den Gap gemessen, der liegt so bei 0.020", also nicht schlecht für gebrauchte Ringe denke ich. Es sind auch keine Riefen auf den Laufflächen,
die Kolben sehen ebenso aus wie neu. Es ist mit dem Finger auch keinerlei Grat am Kolbenkipppunkt zu spüren.

Jetzt weiß ich nicht wo bei meiner 4.030" Bohrung die Verschleißgrenze ist?
Im Shop Manual habe ich nur die Werte für die 4.000" Bohrung gefunden und zudem habe ich keine originalen Kolben drin,
da kann ich ja die Werte aus dem Manual eh nicht nehmen.
Der Kolben benötigt ja ein gewisses Laufspiel, logisch. Aber wie groß ist das bei diesen Kolben und ab welchem Verschleiß muss ich bohren?
Am liebsten wäre es mir einmal durch die Zylinder zu honen und den Motor mit neuen Kolbenringen wieder zu verbauen,
aber vorher will ich natürlich den Verschleiß prüfen.

2.
Thema Nockenwelle, die verbaute Nockenwelle scheint etwas viel Hub zu haben, da wie gesagt 3 Einlassventile aufgesetzt haben.
Die Köpfe sind Flat Top und die Einlassventile 2.02" Twisted Wedge. So wie ich gelesen habe kann ich da maximal 0.500" Hub fahren.
Nur welche Nockenwelle wäre gut, da bin ich gar nicht fit. Ich hätte den Motor gerne so das er schön frei bis 6k dreht, lieber noch 6.5k. ;)
Super viel Leistung aus dem absoluten Drehzahlkeller brauche ich nicht, so das er halt bei 1500 Umdrehungen noch ruckelfrei läuft.

3.
Die Kurbelwelle ist arg riefig und muss neu. Wie oben geschrieben 2MAE, also 50 Unzen. Kann ich statt der 50 Oz Welle auch eine alte 302 28 Unzen,
2M ist das glaube ich, verbauen oder muss ich da den Kurbeltrieb neu wuchten lassen? Das wuchten würde ich eh gerne machen, die Frage ist eher interessehalber.

4.
Die Performer Brücke ist wahrscheinlich zu klein für meinen angestrebten Drehzahlbereich? Hat jemand Erfahrung mit der Summit Stage 2,
als Alternative zur Weiand Stealth?

Das war es erstmal, ziemlich viel geschrieben, aber die Details sind ja wichtig bei so was.

Gruß
Patrick
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AchimSabi
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Re: Dukes Motorneuaufbau

Beitrag von AchimSabi »

Hi Patrick,

Du Motorbruder;) hab auch die gleiche Pistons drin und will auch TFS 170 11R Köpfe.
Ich kopier mal ne Info aus meinem Projekt Power Thread zu den Pistons:
Angabe von Sealed Power: The 273AP will accommodate a 1.82" intake valve and a 1.5" exhaust valve. Mal sehen was mit Trick Flow dazu sagt in Bezug auf deren Valve Angles.

Der Kopf hat ja 2.02er Valves Intake. Meinst liegt’s unter anderem daran? Hab in die Richtung noch nicht genug recherchiert.

Lg Achim
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stang-fan69
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Re: Dukes Motorneuaufbau

Beitrag von stang-fan69 »

Hi

Eine Flat tappet Nockenwelle kann ich Dir nicht empfehlen, da ich in meinen Auto nur Rollerwellen fahre.

Hier würde mir für den geplanten drehzahlbereich spontan die E303 von Ford Racing einfallen, mit 0,498 Hub unter 0,5, wobei je nach cam timing bzw. Überschneidung auch Hübe über 0,5 möglich sind. Allerdings finde ich die 110LSA nicht so ganz optimal.

In meinem 383 fahre ich eine Comp 276HR, die ist bei 302ci mit einem Powerband von 2000 - 6000 angegeben. Ist natürlich durch den anderen Hubraum nur bedingt vergleichbar, aber der Motor hat eine Nenndrehzahl von 5500, bei kleinerem Hubraum dürfen also 6000 und mit gut fließenden Köpfen evtl. auch mehr. Der Motor hat auch flat top Kolben und TF 170 Köpfe. hat eine LSA von 114 und ist auch von unten raus recht gut fahrbar.

ich würde Dir bei der geplanten schärferen Nockenwelle unbedingt einen Vergaser mit annular boostern empfehlen.
Ich bin von einem Holley Double Pumper 4777 650cfm auf einen Quick fuel SS650 umgestiegen, im Prinzip der gleiche Vergaser, aber die QF Version hat eben annulars.
War in Bezug auf Ansprechverhalten und Laufkultur ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Die "alten twisted wedge" Köpfe konnte man sogar mit true flat top Kolben, also komplett ohne Ventiltaschen fahren, das geht durch die versetze ventilachse der TF Köpfe, das ist quasi deren Alleinstellungsmerkmal. Ob das mit den 11R auch geht weis ich nicht, müsste man die genauen geometrischen Unterschiede mal recherchieren.

Die ventile der TF Köpfe sind nicht auf einer Linie, wie bei allen anderen Windsor-Köpfen, die Einlassventile sind etwas nach oben versetzt, daher benötigen sie bis zu einem gewissen Hub gar keine Ventiltaschen !

Ein Spezl von mir hatte einen 347 Stroker auf 5.0HO basis, mit o.g. true flat Kolben, also GAR KEINE TASCHEN , den alten TW 170 Köpfen (mit 61cc chamber) und einer Crane 2020 Rollerwelle. Der Motor hatte zero deck und der Ventiltrieb war freigängig! Dabei hat die crane 2020 (ich glaube) über 0,5 Hub, ausm Kopf würde ich sagen 0.512. Ich weis jetzt aber nicht mehr ob er die Nockenwelle mit retard oder advance eingebaut hat.
Viele Grüsse

Andi
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68GT500
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Re: Dukes Motorneuaufbau

Beitrag von 68GT500 »

Hi Patrick,

hast PN!

Eigentlich ist ein Mexico Block zu schade für die Straße - der gehört in einen historischen Tourenwagen, wo er sein Potential ausschöpfen kann.

Aus meiner Sicht passt an deinem ersten Wurf einiges nicht ;)

Du musst Dir zuallererst im klaren darüber sein, was der Einsatzzweck von dem Ding sein soll.
- Langlebiger, drehmomentstarker Cruiser?
- nervöse, feuerspeiende Drehorgel ?
- oder irgendetwas dazwischen?
Danach musst Du Dir ein Budget setzen

Erst dann kann - durch die Kombination der Teile - der gewünschte Drehmoment- und Leistungs-Verlauf angepeilt werden.

Wenn die Kurbelwelle geschliffen werden muss, lohnt sich das in D-land nicht, dann bietet sich sogar eine Stroker Welle an.

Wir erleben gerade eine LuxusZeit wenn es um gute und günstige Köpfe für unsere Motoren geht.
Es gibt es eine Menge guter und günstiger Aluköpfe:
FloTec, Promaxx, NKB, und sogar Speedmaster liefern sehr günstige Köpfe, die zwar nicht ganz an AFR (immer noch der Standard) aber locker mit all den Anderen konkurrieren können.

Never Ever würde ich heute eine Flat Tappet Nocke mehr einsetzen - nicht nur wegen der Qualitätsprobleme und Ansprüche an Schmierung, sondern vor allem wegen der Leistung - die Rollerwelle ist da unerreicht.

Ford hat sehr wohl eine Verschleißgrenze / Empfehlung publiziert - .007".

mfg

Michael
Kaum ist alles "Idioten-sicher" gemacht, schlägt die Evolution zu und liefert einen "besseren Idioten".
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Re: Dukes Motorneuaufbau

Beitrag von AchimSabi »

Hi Michael,

wäre die Empfehlung zu günstigen Köpfen nicht konträr zu der Aussage, dass ein MexBlock zu schade wäre umbuchen nicht richtig auszuschöpfen?

Ich bin vorgestern zB über die saugünstigen AFR Enforcer gestoßen und hab mal weiter in die Richtung Vergleiche gesucht. Ende vom Lied: As-Cast Köpfe und günstige Alternativen kommen echt nicht in Frage. Da sparst du 1000€ am Kopf und verschenkst viel Potential. Gibst mir bestimmt recht, oder?

Einen interessantes Shootout zwischen einem AFR Eliminator und Speedmaster Kopf (beide Köpfe wurden versucht so nah als möglich in ihrer Ausgangsbasis zu wählen) hab ich hier gefunden:
https://youtu.be/ZJK5p24_-ZE

Ist zwar n Chevy, aber einziger Tausch der Kopf. AFR bringt an die 80 PS mehr.

Lg Achim
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Re: Dukes Motorneuaufbau

Beitrag von 68GT500 »

Hi Achim,

habe gesagt, dass der Mexico Block für die Straße zu schade ist. Egal was für ein Kopf. ;)

Die AFR as Cast sind nix besonderes, da kann ich gleich einen günstigeren nehmen..

Es kommt immer darauf an, was Du vorhast.

Mit tiefen Taschen und einen Blick auf maximale Leistung führt kaum ein Weg an den AFR vorbei...

Für viele andere kann ein so eine günstige Kombination aber völlig okay sein.

Ich habe einen Serien-HO mit E7TE in meinem 65er Cabrio - das ist völlig ausreichend motorisiert.

mfg

Michael
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Re: Dukes Motorneuaufbau

Beitrag von stang-fan69 »

68GT500 hat geschrieben:
Mit tiefen Taschen und einen Blick auf maximale Leistung führt kaum ein Weg an den AFR vorbei...

Für viele andere kann ein so eine günstige Kombination aber völlig okay sein.

Ich habe einen Serien-HO mit E7TE in meinem 65er Cabrio - das ist völlig ausreichend motorisiert.

mfg

Michael
Wenn man auch in Bezug auf Ventilhub an die Grenzen geht, also Richtung 0,6, gebe ich Dir recht, ansonsten sehe ich die Trick flow Köpfe (fast) ebenbürtig bis Ventilhübe bis ca. 0,5 für den Straßeneinsatz. Dazu spart man gegenüber den AFR noch ein paar hundert Dollar.

Der E7TE ist ein sehr guter Kopf, WENN man ihn portet, für Patricks angestrebten Drehzahlbereich ist das aus meiner Sicht dann unbedingt nötig.

Ansonsten macht der E7TE in Stock Form bei 5000, spätestens bei 5500 zu.

Oben noch vergessen:

Ich wollte mal die Summit Stage 2 in der Variante für den 351W verbauen, als ich rausgefunden habe, dass die Dichtflächen an den Köpfen links und rechts nicht parallel fluchten :o

Hab das Ding kurz einem Bekannten mit CNC-Fräse unter die Nase gehalten, ober das entpsrechend planen kann, hab aber dann doch eine Performer PRM von EDE verbaut. Sehr gute Qualität, auspacken, draufbauen, fertig.

Die "normale" Performer geht bis 5000, max. 5500. Mit sehr gut fliessenden Köpfen und gutem port match evtl. noch etwas höher, aber ich würde bei geplanten 6000 rpm eher zur RPM raten.
Viele Grüsse

Andi
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Braunschweiger
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Re: Dukes Motorneuaufbau

Beitrag von Braunschweiger »

Die RPM ist eine gute, ich hatte beim 289er auch von Summit Stage1 auf die RPM gewechselt, die Drehfreude hat er jetzt, auch die Leistung hat etwas zugelegt, liegt trotzdem bei unter 6000U/min an.
Gruß Harald
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kiri67
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Re: Dukes Motorneuaufbau

Beitrag von kiri67 »

Die normale Performer macht bei mir locker 6K u/min. Höher traute ich mich nicht.Köpfe geportet. Nix Roller!

Die Ford 4V Spinne hat doch beim K Code noch ganz andere Regionen erreicht oder nicht? Baugleich mit der Performer, nicht RPM!
Schönen Sonntag euch allen.
Gruß Kiri
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70lime met
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Re: Dukes Motorneuaufbau

Beitrag von 70lime met »

Das ist genau der Punkt Kiri, das passende Teil passen zu den anderen zu verbauen und einzusetzen. ;)
Horsepower is how fast you hit the wall, torque is how far you take the wall with you. Regards, Sebastian

KLICK 8-) https://www.youtube.com/watch?v=vOzyEZPyJhg&t=68s 8-)


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