1969er Mustang Convertible Komplettrestauration

Hier kann jeder in einem eigenen Thread sein eigenes Restaurationsprojekt vorstellen.
Fragen rund um die Grundrestauration = Blech & Lack

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KalleA.
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Re: 1969er Mustang Convertible Komplettrestauration

Beitrag von KalleA. »

Hi Leute,
yeah, es ist kein Jahr vergangen. Ich habe die Scheiben eingestellt und Knöpfe aus Edelstahl anfertigen lassen und viele Hohlräume mit Mike Sanders behandelt.

Ich bin aber auch auf eine Herausforderung gestoßen die ich unbedingt im Winter lösen muss: Ich habe bei den Keystone Classic Felgen nicht nur das Problem mit dem ovalen Lochkreisdesign sondern zusätzlich könnten die hinteren Reifen ganz leicht die Kante vom Radlauf berühren. Das kann auf keinem Fall so bleiben. Die Kante zu bearbeiten habe ich bereits ausgeschlossen. Schmalere Reifen zu besorgen wäre vielleicht eine Option. Im Moment ist da 235/60R15 drauf. Das löst aber nicht das Problem mit den ovalen Löchern. Außerdem: Geht das überhaupt? Einfach schmalere Reifen und alles ist gut? Wie würde das überhaupt aussehen? Das sind alles Fragen die mir eine Entscheidung nicht leicht machen.
Im Moment ist Option 2 mein Favorit: Ich besorge mir wieder die Felgen die ich früher schon drauf hatte. Das passt zwar nicht zum BOSS 302 Design aber optisch finde ich haben die super zum Auto gepasst nachdem ich sie schwarz matt pulverbeschichtet hatte. Die roten Punkte würde ich aber dieses Mal weglassen. Weiterer Vorteil: Die passen und sind eingetragen. Nur: Ich habe keine Ahnung wie die heißen und wo ich sowas wiederfinden kann. Habt ihr eine Ahnung? Eingetragen sind sie mit Verchr. St. Felge vorn 6JJx14H2 hinten 7JJx14H2 a gen. 205/70R14 84H
Hat jemand von euch dazu einen Tipp?
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viele Grüße
Michel
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kiri67
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Re: 1969er Mustang Convertible Komplettrestauration

Beitrag von kiri67 »

https://shop3.kts.de/mobil/default.asp? ... e&pid=2765

Die richtigen Größen musst du noch selber heraussuchen.
Gruß Kiri
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KalleA.
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Re: 1969er Mustang Convertible Komplettrestauration

Beitrag von KalleA. »

Hi Kiri,
genau da liegt das Problem. Welche Größe passt denn, welche dürfte ich und könnte ich noch verwenden? Welche Einpresstiefe? Ist das 5x120 Lochkreis?
viele Grüße
Michel
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Schraubaer
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Re: 1969er Mustang Convertible Komplettrestauration

Beitrag von Schraubaer »

Der Lochkreis ist 4,5", d.h. 114,3mm!
Die ET richtet sich maßgeblich nach der der Breite.
Ich drücke solange ein Auge zu, bis ich anfange damit zu zielen!

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KalleA.
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Re: 1969er Mustang Convertible Komplettrestauration

Beitrag von KalleA. »

Hier mal eine etwas andere Fortsetzung meiner Restaurationsstory.

Wie gewinnt man wieder Vertrauen in seine Trailerqueen – Start eines großen Abenteuers.

Seit ungefähr sechs Jahren ist meine Restaurierung mehr oder weniger abgeschlossen. Mein Sohn ist gerade sechs geworden. Mein letzter Beitrag in meinem Restaurationsblog ist nun auch schon knapp vier Jahre her.

Was ist also mit dem Mustang und wie ging es ihm in der Zwischenzeit? Ihr könnt es vielleicht erahnen: Er war hauptsächlich ein Stehzeug. Ich habe ihn zwar jede Saison 1-2-3 Mal aus der Garage geholt und bin ein bisschen durch die Stadt gecruised, aber das wars und … oh man… ich habe es gerade nachgeschaut. Ich war 2021 und 2022 nicht mal tanken damit und das mit einem Mustang… Aber das erstaunliche: Die Batterie macht das seit sechs Jahren mit. Ich habe die zwar alle halbe Jahre mal ans Ladegerät angeschlossen, aber mehr auch nicht. Und wirklich geil an so Steinzeittechnik ist, dass er wirklich jedes Mal anspringt, als wäre ich gestern das letzte Mal damit gefahren.
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Jede Sommersaison aufs Neue denke ich mir aber: So, jetzt wird es Zeit und ich fahre mit dem Gaul mal wieder zu irgendeinem exotischen Treffen über irgendwelche abenteuerlichen Landstraßen! …. Gestern war es dann tatsächlich so weit und das Ziel ist für einen Durchschnittsmustangfahrer wahrscheinlich wirklich sehr exotisch: Ich will zum Oldtimer Fest nach Prizren. Das findet dieses Jahr zwischen dem 23. und 25. Juni im Kosovo statt.
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Reisevorbereitungen, ab hier auf eigener Achse...
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Vor Korona war ich schon ein paar Mal da, aber zusammen mit ein paar Freuden aus Serbien mit deren Autos und nicht mit meinem eigenen. Bis zur ungarischen Grenze war mein Mustang noch eine Trailerqueen, aber die letzten 500 km durch Serbien und den Kosovo will ich selber fahren. Aber wie gewinnt man wieder Vertrauen in so eine Trailerqueen und das so weit von zu Hause? Ich habe lange in Serbien gearbeitet, habe dort viele Freunde, kann die Sprache und weiß erstens, dass ich alles organisieren kann, falls die Karre irgendwo tatsächlich stehen bleibt und zweitens, dass sie mir dort bei einem Spontanaufenthalt in einer Werkstatt nicht die Hosen ausziehen werden. Ob der Plan insgesamt eine gute Idee ist? Ich war und bin mir da nicht so sicher, aber los gings gestern. Die erste Etappe von Subotica bis Novi Sad ist 100 km Autobahn schnurgeradeaus, aber wirklich sehr wenig Verkehr. Also erstmal langsam ausprobieren was macht der Gaul wenn man damit mal 100 km am Stück fährt und wie fühlt sich das an. Erstmal die ersten 10-20 km mit 110 km/h auf der Autobahn, Wetter optimal, ein paar Wolken, vielleicht 25 Grad, optimal um mit dem Cabrio offen zu fahren, aber kann ich dem Gaul wirklich so eine lange Strecke zutrauen?
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Die ersten 20 km laufen unspektakulär. Ich fühle mich sicher, weil ich drei Zusatzinstrument für Öldruck, Wasser- und Öltemperatur eingebaut habe und alle Zeiger ungefähr in der Mitte stehen, aber wie viel sind denn eigentlich 220 Grad Fahrenheit Öltemperatur und 50 PSI Öldruck?
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Man, man, dass hätte ich mir mal vorher googlen sollen und nicht während der Fahrt, aber ich halte gleich mal an, will nur noch die 30 km Marke erreichen und dann auf den nächsten Restplatz. Gesagt getan, jetzt erstmal bei laufendem Motor schauen ob irgendwo irgendwas raussifft, ne, es scheint alles dicht zu sein, aber ist die Servopumpe nicht ein bisschen zu heiß geworden? Hört es sich neben dem Motor nicht so an, als ob irgendein Lager heiß geworden ist? Ich habe noch kein wirkliches Vertrauen in meine Trailerqueen und über lege ernsthaft umzudrehen, aber jetzt mache ich erstmal ein kurze Pause und google PSI und Fahrenheit und viel sollte so ein Mustangmotor eigentlich haben. Google sagt, dass alle Werte vollkommen in Ordnung sind. Beruhigt mich das? Etwas ja. Fahre ich weiter? Wenn nicht, dann sollte ich die Karre wirklich bald verkaufen. Also weiter … Zündschlüssel rumgedreht und es ertönt ein langsames rrr … rrr … rrr. Die Batterie ist wohl platt. So ein Mist, also hat wohl die Lichtmaschine nicht richtig geladen und ich bin die ganze Zeit mit Licht gefahren. Also erstmal ein paar Leute und in der Tankstelle nach Überbrückungskabel und Starthilfe gefragt. Fast jeder ist bereit mir zu helfen, aber niemand hat ein Kabel dabei. Aber in der Tankstelle verkaufen sie chinesische Überbrückungskabel für 15€ für maximal ein bis zweimaligen Gebrauch. Aber es hilft nix, niemand hat ein Kabel und ich kaufe das Chinesische. Jetzt ist aber auf einmal nur ein Auto auf dem Parkplatz und das irgendein moderner VW. Der Fahrer ist gerne bereit mir zu helfen, aber seine Batterie sitzt irgendwo im Kofferraum und da kommen wir jetzt nicht dran, aber wir können es ja mal mit Anschieben probieren. Warum eigentlich nicht? Bevor es soweit ist drehe ich noch einmal den Schlüssel rum und der Motor springt sofort an. Super, aber was nun? Zurück und die Trailerqueen weiter Trailerqueen sein lassen? Ja, alles andere wäre bescheuert. Laut google muss ich aber weitere 30 km gerade aus fahren um zur nächsten Ausfahrt zu kommen wo ich umdrehen könnte. Auf diesen 30 km überlege ich es mir wieder anders und beschließe zu einem Freund nach Belgrad zu fahren und bis ich dort ankomme den Motor nicht wieder auszustellen. Er kann mir sicher helfen und außerdem wohnt er auf einem Berg.

Novi Beograd - Vorstadt von Belgrad Richtung Zentrum:
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2023-06-04 17-43-22 Fahrt nach Prizren.jpg (228.24 KiB) 609 mal betrachtet
Gesagt getan, 15 Minuten Pause bei ihm. Der Motor sprang sofort an, als wäre die Szene auf dem Rastplatz 1,5 Stunden vorher nie gewesen und weiter geht es in Richtung Krusevac. Mittlerweile bin ich … wie viel km bin ich gefahren? Ich schätze ca. 150-200 km sind es wohl gewesen, aber vorher tanken. Der Tank ist nicht leer, aber auf der Autobahn Richtung Krusevac ist es sicher teurer als in der Stadt. 29 Liter gehen rein, weniger als erwartet, aber ist das nun wirklich viel oder ist es wenig? Ich habe aber den Meilenstand vom letzten Tanken nicht im Kopf und kann es deshalb nicht ausrechnen …

Ok, übermorgen gibt’s eventuell mehr….
viele Grüße
Michel
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mado
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Re: 1969er Mustang Convertible Komplettrestauration

Beitrag von mado »

Coole Story, schreib gerne mehr.
Ich wünsche Dir weiterhin gute Fahrt und komme Pannenfrei wieder nach Hause.
Viele Grüße aus Dortmund,
Maurizio

In Rock We Trust

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Red Convertible
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Re: 1969er Mustang Convertible Komplettrestauration

Beitrag von Red Convertible »

Hi Michel,
schöne Story aus dem Leben, könnte auch von mir sein.
Mit einem kleinen Unterschied, mein Pony steht nie länger als eine Woche ungenutzt in der Garage. ;)
Von solchen Touren habe ich auch schon länger geträumt, jetzt habe ich die Zeit dafür und starte diesen Freitag mit dem Mustang auf einen kleinen Roadtrip quer durch Deutschland.
Von Wiesbaden Richtung Norden, Hamburg steht auch auf der Wunschliste, schätzungsweise 1500km am kommenden Wochenende bis ich Sonntag Abend wieder zuhause bin.
Wenn also jemand von einem roten 66'er Cabrio auf der A5 oder A7, mit Lichthupe von der linken Spur geschoben werden sollte, macht bitte Platz, ich hab's eilig. :lol:
jetzt ohne 66'er C-Code Cabrio ;)
LG
Mario
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KalleA.
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Re: 1969er Mustang Convertible Komplettrestauration

Beitrag von KalleA. »

So, weiter geht’s. Mittlerweile habe ich auch den Meilenstand mal nachgeschaut und umgerechnet. 209 km seit dem letzten Tankstopp, macht 13,6 Liter pro 100 km. Das ist nicht so schlecht für einen Mustang, aber ehrlichgesagt hätte ich weniger erwartet bei 120 auf der Autobahn mit dem T5 Fünfganggetriebe.

Aber jetzt erst mal weiter zur Fahrt von Belgrad Richtung Krusevac. Erstmal wieder auf die Autobahn. Es sind bis Krusevac wieder ca. 200 km Autobahn, aber dafür jetzt durch etwas abwechslungsreichere Landschaft. Die Vojvodina, also die Strecke bis Belgrad, ist flach wie Nordniedersachsen. Jetzt geht es mal einen Hügel hoch und dann auf der anderen Seite auch wieder runter. Wie gefällt dem Gaul denn das? Naja, ich habe schon vorher bemerkt, dass er bei konstanter Geradeausfahrt zwar keine Zicken macht, aber wenn ich dann wieder mehr aufs Gas trete um zu beschleunigen, dann nimmt er schlecht Gas an, ruckelt und es knallt auch ab und an mal im Auspuff. Jetzt wo es nun Hügel hoch und wieder runter geht, verstärkt sich das. Ab und an verschluckt er sich auch mal. Vorhin in Belgrad im Stadtverkehr meinte ich auch einen leichten Benzingeruch zu vernehmen. Die Zusatzinstrumente sind nun Gold wert – jedenfalls für mein Gemüt. Alle Temperaturen und der Öldruck sind im grünen Bereich und beruhigen meine Seele. Ich vermute mal, dass irgendwas am Vergaser nicht richtig eingestellt ist. Die letzte Einstellung ist nun schon … 4, vielleicht 5 Jahre her, aber seitdem bin ich vielleicht 1000 km gefahren und er lief immer super. Eine andere Idee woran das liegen könnte habe ich aber im Moment nicht. Ich ärgere mich jetzt, dass ich die Vergasereinstellung damals nicht selbst gemacht habe, sondern einem bekannten Mechaniker älteren Baujahres habe machen lassen während ich mit Abwesenheit geglänzt habe. Jetzt weiß ich nämlich überhaupt nicht wie sowas geht und ob ich eventuell selbst etwas auf die Schnelle ändern könnte. Mir bleibt also nichts weiter übrig als untätig weiterzufahren und über mögliche Ursachen nachzudenken…

Als ich in Krusevac ankomme ist schon Abenddämmerung und ich gehe erstmal an bekannter Stelle einkaufen. Das ist der einzige Laden wo man abends noch Brot kaufen kann und das brauche ich zum Frühstück.
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2023-06-04 20-21-31 Fahrt nach Prizren.jpg (192.61 KiB) 440 mal betrachtet
Ich hätte aber besser mal ein Foto nach meinem Einkauf machen sollen, denn da standen bestimmt 10 Leute um den Mustang und haben Fotos und Videos gemacht…

Die Autobahn endet in Krusevac. Bis zur Grenze zwischen Kosovo und Serbien sind es jetzt noch ca. 100 km kurvige Landstraße durch viele kleine Dörfer und immer weiter bergauf. Endlich eine Strecke um den Mustang richtig zu genießen. Leider wird es immer dunkler. Ich bin anfangs oft irritiert, weil mir andere Verkehrsteilnehmer oft mit Lichthupe oder Warnblinker begegnen. Lauert hier irgendwo die Polizei? Funktioniert irgendetwas an der Beleuchtung nicht? Sollte ich mal anhalten und nachschauen? Ich denke eine zeitlang drüber nach, finde aber keine richtig tolle Stelle zu anhalten und ehrlichgesagt bin ich auch nicht wirklich motiviert anzuhalten. Dann kommt mir irgendwann eine beruhigende Erklärung in den Kopf: Ach man, ich bin doch in einem Mustang unterwegs und die Leute freuen sich einfach nur sowas hier zu sehen.
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Je dunkler es wird, desto mehr fällt ein weiterer Mangel auf: Die Beleuchtung der Instrumente funktioniert nicht. Aber wie war das nochmal? Da gab es doch irgendeinen Widerstand der den Strom auf 5V runter regelt oder so ähnlich. Ich kann mich dunkel erinnern, dass wir da bei der Restaurierung auch erstmal verstehen mussten wie das funktioniert. Dieses Forum hatte damals sehr geholfen. An die genauen Details kann ich mich aber nicht erinnern und ärgere mich, dass wir das damals wohl nicht anständig gelöst haben.

Nach einer Weile fällt mir ein: Konnte man nicht die Lichtstärke durch drehen des Lichtschalters regeln? Ja! Wir haben doch anständig gearbeitet. Nach leichter Drehung geht das Licht! Das kommt davon, wenn man den Mustang jahrelang nur in der Garage rumstehen lässt und nicht damit fährt. Dann vergisst man einfach was wie funktioniert.

Es geht weiter bergauf und es wird kälter. Richtig warme Sachen habe ich nicht mitgenommen. Es ist schließlich schon Juni. Das Dach muss deshalb bald zu.


Je dunkler es wird, desto mehr fällt mir auf wie schlecht die Scheinwerfer von diesem 54 Jahre alten Auto sind. Bei Gegenverkehr bin ich oft fast blind. Die Strecke durch die Berge macht richtig Spaß, aber Gegenverkehr macht dafür überhaupt keinen Spaß und ich muss oft höllisch aufpassen.

Gegen Mitternacht erreiche ich die serbisch-kosovarische Grenze. Es ist nichts los. Unter dem großen Dach der Grenzstation schallt der V8 Sound durch die Nacht. Die Grenzer freuen sich auch so ein Auto zu sehen, sind freundlich und interessiert und wollen sich alles anschauen. Nachdem sie Pass und Papiere kontrolliert haben soll ich den Motor mal abstellen, damit sie sich den Wagen in Ruhe anschauen können. Ich stelle den Motor also ab und wundere mich, dass das V8 Echo unter dem Dach nicht verstummt. Erst da merke ich, dass hinter mir ein moderner Maserati mit schweizer Kennzeichen wartet der ebenfalls einen überdurchschnittlichen Motor zu haben scheint. Die Szene ist schon etwas unwirklich. Die serbisch-kosovarisch Grenze um Mitternacht und die einzigen Autos die hier derzeit durch wollen sind ein über 50 Jahre alter Mustang und ein moderner Maserati. Ich traue mich aber nicht zu fotografieren auch wenn ich jetzt hier wirklich gerne das Bild hätte.
Nach maximal 10 Minuten ist die Prozedur abgeschlossen und ich kann weiterfahren. Jetzt sind es nur noch 7 Minuten bis zu meiner heutigen Bleibe in Podujeva. Ich bin müde und kaputt. Soll ich den Mustang noch in die bewachte Tiefgarage am Rande der Fußgängerzone bringen? Ne, das mach ich morgen. Heute muss er dann zum ersten Mal seit dem er bei mir ist draußen übernachten.
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2023-06-05 16-06-14 Podujeva.jpg (275.87 KiB) 440 mal betrachtet
In diesem kosovarischen Hinterhof hat er seine erste Nacht im freien verbracht.
viele Grüße
Michel
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Balu
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Re: 1969er Mustang Convertible Komplettrestauration

Beitrag von Balu »

Nette Geschichte, bitte weiter berichten!
Tolle Fotos ;)
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TG-Tommy
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Re: 1969er Mustang Convertible Komplettrestauration

Beitrag von TG-Tommy »

Balu hat geschrieben: Sa 10. Jun 2023, 15:17 Nette Geschichte, bitte weiter berichten!
Tolle Fotos ;)
+1 :)
Gruß Thomas
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