Hi Leute,
ich war diese Woche mit meinem 69er zur Hauptuntersuchung und die Erfahrung daraus möchte ich mit Dir Tamino und auch mit allen anderen Nutzern die sich in einer ähnlichen teilweise frustrierenden Situation befinden gerne teilen.
Bitte versteht mich nicht falsch. Ich möchte hier niemanden anschwärzen. Deswegen möchte ich hier auch nicht posten bei welchen Prüforganisationen ich in welcher Stadt war. Die Prüfer die dort arbeiten machen sicher alle ihren Job nach bestem Wissen und Gewissen. Es gehört sicher nicht zu deren Tagesgeschäft sich mit jedem Oldtimer und vor allem mit jedem amerikanischen Oldtimer auch wirklich gut auszukennen. Dies soll lediglich ein Hinweis an alle sein die die Vollabnahme oder die Hauptuntersuchung vor sich haben, wie wichtig es ist sich den Prüfer vorher auszusuchen und die bevorstehende(n) Aufgabe(n) abzusprechen. Ich habe das diese Woche nicht gemacht, sondern bin einfach zur nächsten Prüfstation gefahren. Hier mein Erfahrungsbericht.
Die Ausgangslage:
Mein Mustang ist seit vier Jahren auf mich angemeldet und hat dementsprechend die Vollabnahme und die Hauptuntersuchung schon hinter sich gebracht. Seit der Vollabnahme ist er zwar restauriert, das heißt lackiert, viele neue Teile, Dichtungen etc. verbaut, aber technisch, bis auf den Umbau von Automatik auf Handschaltung, vollkommen unverändert.
Fazit Prüfstation A – das Auto weist folgende schwerwiegende Mängel auf:
- 1. Ein schlecht reparierter Schaden am Rahmen hinten neben dem Tank (das ist wirklich offensichtlich und ich hätte das tatsächlich im Rahmen der Restaurierung besser reparieren sollen, allerdings hat es im Rahmen der Vollabnahme oder Hauptuntersuchung bisher niemanden gestört).
2. Blattfedern hinten nicht original – Gutachten über Verwendbarkeit fehlt
3. Federn vorne nicht original – Gutachten über Verwendbarkeit fehlt
4. Felgen sind nicht die im Fahrzeugschein eingetragenen (Es sind die eingetragenen Felgen, allerdings sind sie damals als Chromfelgen eingetragen worden. Mittlerweile habe ich sie aber schwarz lackiert). Die eingestanzten Nummern auf den Innenseiten der Felgen sind wirklich schwer zu entziffern. Es kann schon sein, dass der Prüfer der die damals eingetragen hat dort andere Nummern entziffert hat.
5. Spurstangengelenkkopf links ausgeschlagen
Der Mann war nett und sympathisch und ich hatte wirklich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass er mich, mein Auto oder amerikanische Oldtimer generell nicht mag, sondern, dass er seinen Job nach seinem fachlichen Wissen und Gewissen macht.
Trotzdem ließ mich das erst mal ziemlich frustriert zurück und ich kann mir gut vorstellen, dass so etwas noch viel frustrierender ist, wenn man so etwas zum ersten Mal macht.
Nach dem Mittagessen habe ich mich dann entschieden einfach zu einer anderen Prüfstation zu fahren und das war eine gute Entscheidung. Dort haben zwar zwei Prüfer zusammen meinen Wagen noch viel gründlicher untersucht, aber dort hat der Mustang die Hauptuntersuchung bestanden. Die beiden haben dort auch den schlecht reparierten Schaden am Rahmen neben dem Tank gesehen. Es hat sie aber nicht gestört. Außerdem haben sie mich auch nach den Blattfedern, den Federn vorne und zusätzlich noch nach der Servolenkung gefragt, aber meine Antwort, dass ich dort nichts technisch verändert habe und meines Wissens nach das alles original ist, war ausreichend.
Das einzige was mich zwischen Prüfer A und B wirklich stört ist der Spurstangengelenkkopf, denn auch in Prüfstation B haben die beiden Prüfer zusammen ziemlich intensiv alle Gelenkköpfe auf dem Rüttelbrett untersucht und nichts beanstandet.
Fazit: Wie gesagt möchte ich niemanden anschwärzen oder meine Erfahrung weiter diskutieren. Dies soll lediglich ein Hinweis an alle sein, die die Vollabnahme oder Hauptuntersuchung noch vor sich haben, wie wichtig es dabei ist dies so gut es geht in Kooperation mit den Prüfern vorzubereiten und alles absprechen. Wir können nicht von jedem Prüfer verlangen, dass er sich mit unseren amerikanischen Oldtimern auch wirklich auskennt. Und: Nie aufgeben!