'68 Mustang - Handbremse funktioniert nur hinten links
Verfasst: Sa 30. Mär 2013, 21:14
Hallo,
als neues Mitglied des Forums möchte ich mich gerne erst einmal vorstellen. Mein Name ist Olav und ich bin seit 1.5 Jahren stolzer Besitzer eines roten ’68 Mustang Cabrios mit 289cui Motor und Standard Interior. Mein Traum war es schon immer einen Oldtimer zu besitzen und da ich selber bei Ford arbeite fiel die Wahl auf einen Mustang. Optisch gefiel mir der 1967er Mustang am besten und so habe ich im Frühling 2010 angefangen, mir die ersten Autos anzuschauen. Nach mehreren Besuchen bei Geevers oder anderen großen Händlern, stand fest, daß es ein rotes 1967 Cabrio mit 8-Zylinder Motor sein sollte. Bei den ersten 12 Exemplaren, welche diesen Randbedingungen genügten, habe ich leider kein gutes Preisleistungsverhältnis im Rahmen meines Budgets vorgefunden. Im Mai 2011 habe ich mich dann zu einem privaten Verkäufer sowie einem Händlern nach Hamburg aufgemacht und mir gleich 2 weitere Kandidaten angeschaut. Und wie das Leben so spielt, entsprachen die 2 Kandidaten wieder nicht meinen Vorstellungen (mein Wunsch war ein unrestauriertes Auto in gutem Zustand wo ich selber noch sehen und entscheiden kann, was gemacht werden muß oder sollte!), aber da stand dann dieser 1968 Mustang in rot mit 289cui Motor rum. Er zeigte den mit Abstand besten, unrestaurierten Zustand für ein Auto in meinem Budgetrahmen. Der Wagen stammt aus Illinois, soll erst 37000 Meilen gelaufen sein und hat die letzten 30 Jahre in der Garage verbracht. Ein Blick in den Innenraum läßt vermuten, daß die Angaben richtig sind, denn hier muß absolut nichts restauriert werden. Das Verdeck soll auch noch das Originalverdeck sein und ist ebenfalls in einem guten Zustand. Der Lack ist allerdings stumpf, was mich nicht so sehr stört, da ich mehr auf Patina als auch Hochglanz stehe. Der Wagen ist schließlich 45 Jahre alt. Von unten ist der Wagen sicherlich keine Schönheit, Flugrost an allen Stellen (aber es ist eben nichts hinter Bitumenmasse versteckt; man kann sich einen ehrlichen Eindruck machen), aber nichts steht kurz vor der Durchrostung. Der sehr gute, unrestaurierte Zustand in meinem Budget hat mich dann eine Woche ins Grübeln gebracht, aber ich habe mich dann letztendlich dafür entschieden lieber ein 68 Cabrio zu nehmen, als weiter nach einem 67 Cabrio zu suchen. Also habe ich den Wagen mit TÜV und H-Kennzeichen im Juni 2011 gekauft und per Achse von Hamburg nach Hause gefahren.
Leider bin ich in den 1.5 Jahren nicht annähernd so häufig in meinen Mustang eingestiegen, wie geplant, da ich gleichzeitig noch ein Haus gekauft habe, und die Renovierung Vorrang hatte.
Nun ist es so, daß ich mit dem Auto im Januar hätte beim TÜV erscheinen sollen. Der Januar mit Eis, Schnee und Streusalz ist sicherlich kein Oldtimer Monat und so habe ich bis Anfang März gewartet. Der Besuch beim TÜV war jedoch eine recht kurze Veranstaltung. Die Prüfung der Bremsen endete folgendermaßen:
Vorne links: 2.6kN
Vorne rechts: 2.6kN
Hinten links 2.0kN
Hinten rechts: 1.9kN
Handbremse hinten rechts: 2.0kN
Handbremse hinten links: 0.6kN
Der Prüfer machte mich darauf aufmerksam, daß ich mit dieser Handbremse nicht durch den TÜV komme, und bot mir an einfach mit der Prüfung aufzuhören. Ich nahm das Angebot an, damit ich nicht in die vier Wochen Frist für die Nachprüfung komme.
Also habe ich mich zum ersten Mal unter meinen Mustang gelegt und mir die Handbremse genauer angeschaut. Wenn ich den Handbremshebel im Auto maximal herausziehe, höre ich es genau einmal Klicken und man muß schon richtig Kraft aufwenden, um bis da zu kommen. Im aufgebockten Zustand mit angezogener Handbremse bewegt man den hinteren linken Reifen wirklich keinen Millimeter, während man den hinteren, rechten Reifen doch noch recht mühelos drehen kann. Dann habe ich mal geschaut, wie weit der Bowdenzug auf jeder Seite aus der Bremstrommel herausgezogen wird und siehe da, auf der linken Seite sind es 13 mm, auf der rechten Seite nur 7 mm. Ok dachte ich, das ist die Erklärung für die stark unterschiedliche Bremsleistung der Handbremse, aber was ist die wirkliche Ursache. Der Bowdenzug zur linken Seite geht direkt zur Bremse, während der Bowdenzug zur rechten Seite einmal um ca. 90° umgelenkt wird. Die Umlenkung erscheint mir ziemlich scharfkantig und ich dachte, daß eine Rolle mit größerem Radius an dieser Stelle sicherlich des Rätsels Lösung ist. Also habe ich mir in der Segler-Abteilung eines Baumarktes eine Hochlast-Umlenkrolle besorgt, einen Adapter gebaut und unter den Mustang eingebaut mit dem Ergebnis, daß beim Betätigen der Handbremse weiterhin hinten links 13 mm aus der Trommel herausgezogen werden und hinten rechts nur 7 mm. Nach der ersten Enttäuschung habe ich auch den Spanner für den Bowdenzug, der am Hebelmechanismus sitzt durch eine Rolle ersetzt (würde gerne ein Bild anhängen, damit ihr Euch vorstellen könnt, wie es mittlerweile unter meinem Mustang aussieht, verstehe die img Funkion aber ehrlich gesagt nicht!).
Ergebnis war wieder, daß der Bowdenzug links 13mm und rechts nur 7 mm herausgezogen wird. Also schloß ich, daß das Problem wohl in der Bremse selber liegt und habe beide Hinterbremsen komplett demontiert, so daß das Handbremsseil nur noch durch die Feder und die Halterung an der Grundplatte der Bremse befestigt ist. Mein Handbremstest ergab nun, daß der Bowdenzug links um 22mm herausgezogen wird und rechts um 12mm (und ich kam bis zur ca. 15 Klicks beim Herausziehen des Handbremshebels). Also auch mit komplett demontierter Bremse ist die Verteilung der Kraft vom Spanner ungleich. Die letzten ca. 50cm bevor der Bowdenzug in die Bremstrommel geht, ist er durch eine Metallummantelung geführt. Vielleicht ist die Reibung innerhalb dieser Ummantelungen ja unterschiedlich und siehe da, die Bewegung des Bowdenzugs in den Ummantelung ging rechts deutlich schwerer als links. Also habe ich fleißig Super-Caramba in die Ummantelung gespritzt und den Bowdenzug dabei ständig hin und her bewegt, bis beide Seiten leichtgängig waren (ehrlich gesagt ist es nun auf der linken Seite schwerer den Handbremszug aus der Trommel zu ziehen als rechts). Alles wieder zusammengebaut und getestet. Der Bremszug wird auf der linken Seite um 21 mm herausgezogen, auf der rechten Seite um 13 mm. Ich bin mit meinem Latein am Ende und habe mir gedacht, daß es da bestim mt ein Forum gibt, das dir weiterhelfen kann. Habe also mal uaf diesem Forum gesucht und ähnliche Beiträge gefunden, aber so hartnäckig wie meine Handbremse scheint keine andere zu sein. Warum wird die Handbremse links und rechts unterschiedlich stark angezogen? Hat jemand noch eine Idee, was die Ursache sein könnte?
Ich habe mich dann mal unters Auto gelegt, während meine Freundin die Handbremse betätigt und man kann sehen, wie der Bowdenzug zunächst in beide Richtungen gezogen wird, dann aber nur noch auf der linken Seite (habe davon auch ein Video gedreht, bin mir aber nicht sicher, ob ich das hier hochladen kann). Meine nächste Idee, ist die Rolle am Spanner wieder zu ersetzen und mir dort etwas zu basteln, was den Bowdenzug fest einspannt. Ich werde dann versuchen den Bowdenzug so einzuspannen, daß er nach rechts vorgespannt ist, während nach links noch etwas Freilauf ist. Wie denkt ihr darüber?
Vielen Dank für alle hilfreichen Beiträge im Voraus
Olav
als neues Mitglied des Forums möchte ich mich gerne erst einmal vorstellen. Mein Name ist Olav und ich bin seit 1.5 Jahren stolzer Besitzer eines roten ’68 Mustang Cabrios mit 289cui Motor und Standard Interior. Mein Traum war es schon immer einen Oldtimer zu besitzen und da ich selber bei Ford arbeite fiel die Wahl auf einen Mustang. Optisch gefiel mir der 1967er Mustang am besten und so habe ich im Frühling 2010 angefangen, mir die ersten Autos anzuschauen. Nach mehreren Besuchen bei Geevers oder anderen großen Händlern, stand fest, daß es ein rotes 1967 Cabrio mit 8-Zylinder Motor sein sollte. Bei den ersten 12 Exemplaren, welche diesen Randbedingungen genügten, habe ich leider kein gutes Preisleistungsverhältnis im Rahmen meines Budgets vorgefunden. Im Mai 2011 habe ich mich dann zu einem privaten Verkäufer sowie einem Händlern nach Hamburg aufgemacht und mir gleich 2 weitere Kandidaten angeschaut. Und wie das Leben so spielt, entsprachen die 2 Kandidaten wieder nicht meinen Vorstellungen (mein Wunsch war ein unrestauriertes Auto in gutem Zustand wo ich selber noch sehen und entscheiden kann, was gemacht werden muß oder sollte!), aber da stand dann dieser 1968 Mustang in rot mit 289cui Motor rum. Er zeigte den mit Abstand besten, unrestaurierten Zustand für ein Auto in meinem Budgetrahmen. Der Wagen stammt aus Illinois, soll erst 37000 Meilen gelaufen sein und hat die letzten 30 Jahre in der Garage verbracht. Ein Blick in den Innenraum läßt vermuten, daß die Angaben richtig sind, denn hier muß absolut nichts restauriert werden. Das Verdeck soll auch noch das Originalverdeck sein und ist ebenfalls in einem guten Zustand. Der Lack ist allerdings stumpf, was mich nicht so sehr stört, da ich mehr auf Patina als auch Hochglanz stehe. Der Wagen ist schließlich 45 Jahre alt. Von unten ist der Wagen sicherlich keine Schönheit, Flugrost an allen Stellen (aber es ist eben nichts hinter Bitumenmasse versteckt; man kann sich einen ehrlichen Eindruck machen), aber nichts steht kurz vor der Durchrostung. Der sehr gute, unrestaurierte Zustand in meinem Budget hat mich dann eine Woche ins Grübeln gebracht, aber ich habe mich dann letztendlich dafür entschieden lieber ein 68 Cabrio zu nehmen, als weiter nach einem 67 Cabrio zu suchen. Also habe ich den Wagen mit TÜV und H-Kennzeichen im Juni 2011 gekauft und per Achse von Hamburg nach Hause gefahren.
Leider bin ich in den 1.5 Jahren nicht annähernd so häufig in meinen Mustang eingestiegen, wie geplant, da ich gleichzeitig noch ein Haus gekauft habe, und die Renovierung Vorrang hatte.
Nun ist es so, daß ich mit dem Auto im Januar hätte beim TÜV erscheinen sollen. Der Januar mit Eis, Schnee und Streusalz ist sicherlich kein Oldtimer Monat und so habe ich bis Anfang März gewartet. Der Besuch beim TÜV war jedoch eine recht kurze Veranstaltung. Die Prüfung der Bremsen endete folgendermaßen:
Vorne links: 2.6kN
Vorne rechts: 2.6kN
Hinten links 2.0kN
Hinten rechts: 1.9kN
Handbremse hinten rechts: 2.0kN
Handbremse hinten links: 0.6kN
Der Prüfer machte mich darauf aufmerksam, daß ich mit dieser Handbremse nicht durch den TÜV komme, und bot mir an einfach mit der Prüfung aufzuhören. Ich nahm das Angebot an, damit ich nicht in die vier Wochen Frist für die Nachprüfung komme.
Also habe ich mich zum ersten Mal unter meinen Mustang gelegt und mir die Handbremse genauer angeschaut. Wenn ich den Handbremshebel im Auto maximal herausziehe, höre ich es genau einmal Klicken und man muß schon richtig Kraft aufwenden, um bis da zu kommen. Im aufgebockten Zustand mit angezogener Handbremse bewegt man den hinteren linken Reifen wirklich keinen Millimeter, während man den hinteren, rechten Reifen doch noch recht mühelos drehen kann. Dann habe ich mal geschaut, wie weit der Bowdenzug auf jeder Seite aus der Bremstrommel herausgezogen wird und siehe da, auf der linken Seite sind es 13 mm, auf der rechten Seite nur 7 mm. Ok dachte ich, das ist die Erklärung für die stark unterschiedliche Bremsleistung der Handbremse, aber was ist die wirkliche Ursache. Der Bowdenzug zur linken Seite geht direkt zur Bremse, während der Bowdenzug zur rechten Seite einmal um ca. 90° umgelenkt wird. Die Umlenkung erscheint mir ziemlich scharfkantig und ich dachte, daß eine Rolle mit größerem Radius an dieser Stelle sicherlich des Rätsels Lösung ist. Also habe ich mir in der Segler-Abteilung eines Baumarktes eine Hochlast-Umlenkrolle besorgt, einen Adapter gebaut und unter den Mustang eingebaut mit dem Ergebnis, daß beim Betätigen der Handbremse weiterhin hinten links 13 mm aus der Trommel herausgezogen werden und hinten rechts nur 7 mm. Nach der ersten Enttäuschung habe ich auch den Spanner für den Bowdenzug, der am Hebelmechanismus sitzt durch eine Rolle ersetzt (würde gerne ein Bild anhängen, damit ihr Euch vorstellen könnt, wie es mittlerweile unter meinem Mustang aussieht, verstehe die img Funkion aber ehrlich gesagt nicht!).
Ergebnis war wieder, daß der Bowdenzug links 13mm und rechts nur 7 mm herausgezogen wird. Also schloß ich, daß das Problem wohl in der Bremse selber liegt und habe beide Hinterbremsen komplett demontiert, so daß das Handbremsseil nur noch durch die Feder und die Halterung an der Grundplatte der Bremse befestigt ist. Mein Handbremstest ergab nun, daß der Bowdenzug links um 22mm herausgezogen wird und rechts um 12mm (und ich kam bis zur ca. 15 Klicks beim Herausziehen des Handbremshebels). Also auch mit komplett demontierter Bremse ist die Verteilung der Kraft vom Spanner ungleich. Die letzten ca. 50cm bevor der Bowdenzug in die Bremstrommel geht, ist er durch eine Metallummantelung geführt. Vielleicht ist die Reibung innerhalb dieser Ummantelungen ja unterschiedlich und siehe da, die Bewegung des Bowdenzugs in den Ummantelung ging rechts deutlich schwerer als links. Also habe ich fleißig Super-Caramba in die Ummantelung gespritzt und den Bowdenzug dabei ständig hin und her bewegt, bis beide Seiten leichtgängig waren (ehrlich gesagt ist es nun auf der linken Seite schwerer den Handbremszug aus der Trommel zu ziehen als rechts). Alles wieder zusammengebaut und getestet. Der Bremszug wird auf der linken Seite um 21 mm herausgezogen, auf der rechten Seite um 13 mm. Ich bin mit meinem Latein am Ende und habe mir gedacht, daß es da bestim mt ein Forum gibt, das dir weiterhelfen kann. Habe also mal uaf diesem Forum gesucht und ähnliche Beiträge gefunden, aber so hartnäckig wie meine Handbremse scheint keine andere zu sein. Warum wird die Handbremse links und rechts unterschiedlich stark angezogen? Hat jemand noch eine Idee, was die Ursache sein könnte?
Ich habe mich dann mal unters Auto gelegt, während meine Freundin die Handbremse betätigt und man kann sehen, wie der Bowdenzug zunächst in beide Richtungen gezogen wird, dann aber nur noch auf der linken Seite (habe davon auch ein Video gedreht, bin mir aber nicht sicher, ob ich das hier hochladen kann). Meine nächste Idee, ist die Rolle am Spanner wieder zu ersetzen und mir dort etwas zu basteln, was den Bowdenzug fest einspannt. Ich werde dann versuchen den Bowdenzug so einzuspannen, daß er nach rechts vorgespannt ist, während nach links noch etwas Freilauf ist. Wie denkt ihr darüber?
Vielen Dank für alle hilfreichen Beiträge im Voraus
Olav