66er Coupe - Projekt Pferdle

Hier kann jeder in einem eigenen Thread sein eigenes Restaurationsprojekt vorstellen.
Fragen rund um die Grundrestauration = Blech & Lack

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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

07.11.2021
Tausch Getriebelager, Anpassen der Schrauben
Hey! Das Getriebelager ist ja garnicht fest. Die Schrauben baumeln hier nur so rum zwischen Lagergummi und Getriebe. Richtig sehen die alle auch nicht aus! Also die Traverse ausgebaut und ein neues Getriebelager auf die Liste gesetzt.
Aus den bisher angesammelten Schrauben konnte ich mich zum Glück passend bedienen. So passen danach die Schrauben zum Getriebe und das neue Getriebelager konnte eingebaut werden.
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ab 15.11.2021
Tausch OE Motorlager
Einbau Energy Suspension Motorlager

Also die Motorlager prüfen. Diese sehen nicht kaputt aus aber ein präventiver Austausch wird nicht schaden. Das eine davon hat noch ein FoMoCo Logo, viele Dienstjahre hat es damit vermutlich. Nachdem die Repro-Lager welche ich bestellt hatte alle Mursk waren habe ich PU-Lager gekauft.
Motor mit dem Wagenheber unterstützt, Lager getauscht. Der Einbau hat leider eine Modifikation der Motorlager erfordert. Schlossschrauben die dort nichts zu suchen hatten wurden getauscht. Motorvibrationen wurden nicht merklich weitergegeben und der Motor fällt so definitiv nicht aus dem Auto, gut.

ab 15.11.2021
Instandsetzung Handbremse
Seilzug vorne, hinten
Rolle ausbuchsen

Nur weil im HU-Gutachten eine Bremsleistung für die Handbremse angegeben ist heißt es ja noch lange nicht dass sie auch funktioniert! Der “Emergency” Schriftzug deutet ja schon auf die dadurch fehlende Sicherheit hin, also ran da:
Hebel unter dem Armaturenbrett gereinigt. Den Bolzen der Umlenkrolle konnte ich durch die Bohrung werfen, das muss eine Messingbuchse rein.
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Das dürfte der erste Schlüssel gewesen sein, also weiter gucken. Am Umlenkhebel an der Getriebetraverse fehlte die Feder, fix eingebaut. Das Seil vom Hebel zum Umlenkhebel war auf Grund der Fächerkrümmer zuvor versetzt und “professionell” mit Garten Schlauchschelle und Blechschraube ins Bodenblech gejagt, so wird das nix. Hier musste ich etwas kreativ werden da der originale Halter noch im verbauten Zustand abgeflext wurde und damit nicht verfügbar war. Außerdem sind die Repro Seile viel dicker und passen nicht auf die Originale Umlenkrolle, also im Bowdenzughandel ein paar Zutaten besorgt und Innenzug und Außenhülle abgelängt. Aus Blech noch einen neuen Halter gebaut und an der Verstärkung am Kardantunnel angebracht. Die Handbremsseile am Unterboden nach hinten waren komplett fest. Hier ließ sich nichts bewegen. Mit viel Kriechöl bewegte sich langsam was. Jedoch wurden diese dann doch noch getauscht, die Handkraft war sonst einfach zu groß.
Die spätere Probefahrt zeigt: Der Mustang lässt sich bei aller verfügbaren Handkraft sogar zum Stillstand bringen! Auf dem Bremsenprüfstand lag die Bremskraft ca. bei einem kN.

ab 17.11.2021
Überarbeitung Schaltstock (Buchsen, Stopfen, Gestängebuchsen)
Radio Delete Plate

Als Sidetrack habe ich noch den Schaltstock überholt. Die Madenschraube am T-Griff hatte ich schon neu, damit war dieser wenigstens fest, Spiel im Schalststock war trotzdem noch da. Buchsen, etwas Lack und neue Dichtungen später, (fast) wie neu! Die 67er Schaltstockblende wurde gegen eine 66er getauscht. Mit der neuen Dichtlippe dann hoffentlich mit weniger toten Tieren als Ansammlung im Schaltstock, bäh.
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ab 19.11.2021
Reklamation Inspektion
Die Sache mit der Lenkung und den Bremsen fand ich echt brisant. Da geht man zur Oldtimer “Fachwerkstatt” und wird so betreut. Die Arbeiten waren echt dilettantisch ausgeführt. Daher nochmal einen Termin ausgemacht: Die Bremstrommeln, Radlagerteile und neuen Erkenntnisse wurden diesmal mit Nachdruck auf den Tisch geknallt. Angebot zur Versöhnung lautete diesmal: Ich könne ja für weitere Reparaturen im Hause durchführen lassen, dabei würde auf den unternehmerischer Gewinn verzichtet werden. Egro hätte ich dort vermutlich nicht 110€/h sondern nur 90€/h bezahlt. Dass ist wie das Auto durch schlimmsten Feind reparieren zu lassen, inakzeptabel! Ein wenig verbale Auseinandersetzung und den Hinweis das Ganze hätte mich mein Leben kosten können später hatte ich ein RallyPac als Kompensation für mich ausgehandelt. Besser als nichts, weniger als mir gefühlt zustehen. Als Lebenserfahrung abgehakt, Ende!

27.11.2021
Stossdämpfer v/h tauschen
Die Stoßdämpfer hinten sahen alt aus, vorne und hinten waren gemischte Marken verbaut. Aus Kostengründen wurde einheitlich KBY-Excel-G verbaut, außerdem bin ich Cruiser. Die Montage vorne war eine der größten Fummelarbeiten, ungerne wieder.

03.12.2021
Probefahrt auf dem Hof
Nach dem Reparatur-Marathon die Frage: Wird das Pony fahren und Bremsen, und wann ja wie? Mit Bremskeilen auslegt und Feuerlöscher im Anschlag ging es auf die Fahrt über den Hof. Lenk, fährt und bremst. Job done, von der fahrbaren Basis aus sollen die nächsten Baustellen angegangen werden. Kapitel 2 beendet!
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Grüße Carl
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Red Convertible
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Red Convertible »

Hi,
liest sich wie die Erfahrungen vieler hier.
Wenn man erstmal realisiert hat, das die meisten selbsternannten Oldtimer-Werkstätten auch keine Wunder vollbringen, fällt es leichter sich der Sache selbst anzunehmen.
Gebe mein Pony nur noch sehr ungern in Werkstätten ab. Wenn es wirklich unumgänglich ist, schaue ich den Leuten dort sehr genau auf die Finger und reklamiere Mängel sofort.
Mit der Zeit hat man dann raus, wo man sein Fahrzeug mit gutem Gefühl hingeben kann und welche Bude man besser meidet.
Mach so weiter, bist auf einem guten Weg. ;)
jetzt ohne 66'er C-Code Cabrio ;)
LG
Mario
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sally67
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von sally67 »

Hi Carl,
schöner Bericht trotz allem!
Liest sich so, als wenn Du Dein Pony mittlerweile beim Vornamen nennst :mrgreen:
Das wird was,weiter so!
Gruß und
immer gutes Heimkommen -
Martin aus der Vorderpfalz.

Annerschdwu is annerschd un halt net wie in de Palz.
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kyra55
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von kyra55 »

Brutale Story, meinen aller höchsten Respekt das du dich nicht selbst eingewiesen hast.
Mir scheint es wurden viele ( fast alle ) Arbeiten doppelt gemacht ? Das kostet natürlich. Ich habe bei meinem auch viel ändern müssen, aber ich hab mich hier immer im Forum informiert, so hab ich nicht alles doppelt gemacht. Beispiel in deinem Fall, anstatt an der Lenkung rumzudoktern wäre vielleicht der Austausch gegen eine Borgeson Lenkung eine Idee gewesen. Soll keine Kritik sein, eher eine Anregung. Aber du siehst ja, am besten man macht alles selbst, oder geht dahin wo schon viele gute Erfahrungen gemacht haben.

Gruß und Viel Erfolg Wolfgang

Halt uns auf dem laufenden.
Chris_D
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Chris_D »

Hab gespannt mitgelesen :shock:
Mich wundert tatsächlich, dass man mit dem Zustand TÜV bekommt.
Hast Du mittlerweile mal den Unterboden gereinigt/gestrahlt und auf Vordermann gebracht oder steht das auch noch aus?
Sehr interessant fände ich eine Aufgliederung der Kosten, falls Du das machen würdest. Über 24.000 € an Rechnungen, Teilen etc. ist schon eine fette Hausnummer.
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HomerJay
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von HomerJay »

Chris_D hat geschrieben:Hab gespannt mitgelesen :shock:
Mich wundert tatsächlich, dass man mit dem Zustand TÜV bekommt.
Hast Du mittlerweile mal den Unterboden gereinigt/gestrahlt und auf Vordermann gebracht oder steht das auch noch aus?
Sehr interessant fände ich eine Aufgliederung der Kosten, falls Du das machen würdest. Über 24.000 € an Rechnungen, Teilen etc. ist schon eine fette Hausnummer.
Deswegen niemals beim Kauf auf den TÜV Stempel verlassen. Musst nur jemanden kennen oder kennen der jemand kennt und Schwupps hat der letzte Schrotthaufen mal eben TÜV
Cheers Homer
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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

kyra55 hat geschrieben:Brutale Story, meinen aller höchsten Respekt das du dich nicht selbst eingewiesen hast.
Mir scheint es wurden viele ( fast alle ) Arbeiten doppelt gemacht ? Das kostet natürlich. Ich habe bei meinem auch viel ändern müssen, aber ich hab mich hier immer im Forum informiert, so hab ich nicht alles doppelt gemacht. Beispiel in deinem Fall, anstatt an der Lenkung rumzudoktern wäre vielleicht der Austausch gegen eine Borgeson Lenkung eine Idee gewesen. Soll keine Kritik sein, eher eine Anregung. Aber du siehst ja, am besten man macht alles selbst, oder geht dahin wo schon viele gute Erfahrungen gemacht haben.

Gruß und Viel Erfolg Wolfgang

Halt uns auf dem laufenden.
Vor der Einweisung stand ich definitiv :? Du hast Recht Wolfgang, vieles ist doppelt bzw. am Ende auch nicht sehr kosteneffizient gelöst worden. Ich denke hauptsächlich zwei Dingen geschuldet: 1. Ich habe ein vollständig funktionstüchtiges Auto erwartet, die Reparaturen kamen dann alle kleckerweise und nicht geplant 2. Ich habe mir nicht helfen lassen bzw. die Hilfe die ich mir gesuchte habe natürlich keine Hilfe sondern rausgeworfenes Geld.
Aber jetzt bin ich ja hier ;)
Borgeson ist ein super Beispiel, vorne auf Scheibenbremsen umzubauen wäre auch günstiger gewesen. Einmal die Bremsen und Radlager machen zu lassen um dann alles nochmal selber zu machen ist der schlechteste Weg.
Chris_D hat geschrieben:Hab gespannt mitgelesen :shock:
Mich wundert tatsächlich, dass man mit dem Zustand TÜV bekommt.
Hast Du mittlerweile mal den Unterboden gereinigt/gestrahlt und auf Vordermann gebracht oder steht das auch noch aus?
Sehr interessant fände ich eine Aufgliederung der Kosten, falls Du das machen würdest. Über 24.000 € an Rechnungen, Teilen etc. ist schon eine fette Hausnummer.
Das Auto hat höchstwahrscheinlich nie einen TüV von innen gesehen. Der ursprüngliche Händler der das Auto importiert hat eine einfach Masche: Kernschrott kaufen, fahrbar machen, TüV fälschen oder so bekommen, teuer mit bearbeiteten Bildern über ebay nur ungesehen verkaufen, dann bei Reklamationen gute Bewertungen erpressen. Mich hat zufällig heute auch ein Anwalt kontaktiert der andere Klienten vertritt, die haben ihre Autos bezahlt und garnichts bekommen oder mit gefälschten Verträgen. Immerhin steht bei mir was auf dem Hof :lol: Hätte ich mich nicht meinen Zwischenhändler anvertraut wäre dieses Auto sicher nicht bei mir gelandet, mir war ja klar dass ungesehen über eBay was kaufen eine dumme Idee ist. Und ja, ich hätte den Kauf rückabwickeln sollen oder mir einen Anwalt nehmen sollen. Die Identität von meinem Zwischenhändler würde ich wahren. Falls aber jemand ehrliche (inkl. meiner) Rezensionen vom ursprünglichen Händler lesen will hier lang: https://goo.gl/maps/vyBs6wjWumob9s878 Die scheinen mit dem Drohen und Rezensionen löschen mittlerweile nicht mehr hinterherzukommen, und ja, als ich mein Auto gekauft hatte waren hiervon noch nichts von zu riechen wenn man nicht ausgiebig geguckt hat. Ich dachte sogar das wäre wirklich ein Museum :roll:

Zum Unterboden. Wo ich bisher geguckt habe ist die Substanz erstaunlich gut, besonders für den sonstigen Zustand. Die Cowlvents lassen natürlich Licht rein, aber sonst ist nur das Batterieblech/Stehwand RH neu gekommen. Aber das muss sich auch nochmal jemand mit Ahnung angucken, nicht ich. In meinem 3. Teil den ich gleich noch teilen wollte sieht man mehr vom Boden. Diesen Sommer wollte ich dann noch zum DIY-Trockeneistrahlen um die Pampe überall abzubekommen, dann sehe ich den Rest.

Auf meine Kostenaufstellung gucke ich nur sehr ungerne, das macht schlechte Laune weil ich weiß was ich für das Geld auch bei mir in der Garage stehen haben könnte. Das ist dann kein Coupe mit amerikanischem Lack und kaputten Cowls.
Ich habe diese trotzdem als Warnung an alle übereuphorischen Einsteiger nochmal aktualisiert. Das ist schwarz auf weiß der beste Beweis wie teuer ein günstiger Mustang ist. Die ganzen Fehlteile und praktisch Technik im Ganzen zu ersetzen ist unfassbar teuer gewesen. Hier meine Aufstellung:

https://drive.google.com/file/d/1IP4XOs ... sp=sharing

Grüße Carl
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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

Kapitel 3

11.12.2021
Neue Reifen, Ventile
Die 165er Maxxis Duravis Truck Reifen die vorher auf den Styled Steel Felgen montiert waren müssen runter! Mit dem TüV wurde besprochen welche Reifengröße eingetragen werden kann. White Letter Reifen werten die rostigen Styled-Steel-Felgen dann doch etwas auf, neue Ventile gegen den konstanten Luftverlust gibts es auch. Auf zur richtigen Probefahrt. Fahrverhalten: Positiv transformiert!
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19.12.2021
Verkabelung Amperemeter
Das Amperemeter habe ich in der Tachoeinheit ersetzt, das alte war defekt. Abgreifen wollte ich die Spannungsdifferenz über dem Ladekabel von Lichtmaschine zum Relais. Aufgrund der nicht passenden Kabelquerschnitte und allgemeinen Korrosion der Kabel war dieser Einbau noch ohne Erfolg. Mit gutem Multimeter und Taschenrechner will ich hier nochmal systematisch ran, später.

20.12.2021
Einbau RallyPac
Als Entschädigung dieses Disasters gab es als Abgeltung ja ein RallyPac, damit das teuerste RallyPac der Welt, im übertragenen Sinn haha. Angeschlossen, montiert, gefällt trotzdem.
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29.12.2021
Einbau Gurtwarnleuchte
Beim Einbau vom RallyPac habe ich dann noch 1+1 lösen können. Das Loch in dem sich der nachgerüstete “Hupenknopf” im Armaturenbrett befand war ursprünglich von der Gurtwarnleuchte besetzt. Dieses Loch wurde irgendwann mit der Blechschere für diesen Knopf erweitert. Damit erklärt sich auch die lose Lampenfassung die ich schonmal demontiert hatte. Das Zeitrelais fand sich auch wie vermutet samt Kabelbaum wieder. Eine kurze Recherche bestätigte dass die aufrollenden Anschallgurte sowie die Warnleuchte Teil des Sicherheitsgurte-Paketes waren, welches der Mustang gehabt haben muss. Die Repro-Lösung funktioniert natürlich anders, verdeckt aber zum Glück das verschandelte Loch im Armaturenbrett.
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02.01.2022
Einbau OE-Wischwasserpumpe, Wassersack und Halter, Schläuche, Spritzdüsen, Klammern
Als optische Aufwertung wurde der hässliche Plastiktank vom Wischwasser verbannt. Ein neues Set mit Pumpe, Schläuchen, Düsen und Wassersack mit Halter hat Einzug gehalten. Leider war der Schlauch zwischen Wassersack und Pumpe größer als die Anschlüsse, Qualität von Scott Drake mal wieder. Ein etwas kleinerer Vakuumschlauch hat hier jedoch Abhilfe geschaffen und sitzt bombenfest.

08.01.2022
StVo konformer Anschluss Standlicht
Montage Relaiskabelbaum

Den Relaiskabelbaum der Scheinwerfer hatte ich schon Mitte letzten Jahres montiert und immer wieder modifiziert. Nun wurden auch die Relais endlich richtig montiert.
Als letzten Punkt in der Elektrik fehlten mir noch die Standlichter. Diese waren bei der TüV-Umrüstung an das Standlicht der Blinker angeschlossen worden, daher gehen diese aus im Abblendlicht. Daher habe ich wie in Patricks Video beschrieben die Kabel in den Innenraum zum Rücklicht verlegt. Leider ist bei der late-66 Revision vom Kabelbaum der Zwischenstecker vom schwarzen Kabel der Rückleuchten nicht vorhanden, daher ging es nach erfolgloser Steckersuche an den dreipoligen Hauptstecker für den hinteren Kabelbaum.
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Noch die Relais montiert, damit ist die Elektrik ist brauchbar. Es muss mittelfristig nochmal alles gewickelt und aufgehübscht werden, jedoch konnte von den fehlenden Funktion jetzt alles repariert werden (Psst, das Amperemeter außen vor).

ab 13.01.2022
Überholung Gebläsekasten (Wärmetauscher, Schläuche, Dichtungen, Defrost, Gebläsemotor
Eine Heizung wäre doch schön, hier ist ja nicht Californien, jedoch ist die Heizung nicht angeschlossen. Der Gebläsemotor tut nichts, Spannung liegt an. Der Widerstand scheint auch defekt zu sein da es keine Masse gibt. Daher einmal alles neu bitte!
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Die Metall-Innereien vom Lüftungskasten werden mit Rostumwandler behandelt, neue Dichtungen aufgeklebt. Die Wartungsklappe war auch fest, ließ sich aber gängig machen. Der Gebläsemotor ist fest, der Gebläse-Widerstand gebrochen. Ein Benchetst mit neuen Komponenten zeigt dass wenigsten der Schalter und Schaltkreis gut sind. Also alles gereinigt, ein Spritzer Lack hier und da dann mit neuem Defrost-Verteiler montiert, dieser fehlte vorher auch samt Schläuchen. Ebenso gibt es einen neuen Wärmetauscher damit nicht alles umsonst war.
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Der Blindstopfen wo der Wassertemperaturgeber seinen Platz finden sollte ist fest. Wirklich fest. Daher findet sich kein Platz für den Kühlwasseranschluss der Heizung. Damit wird das Problem um den Anschluss vertagt bis es wieder kalt ist und der Leidensdruck steigt. Zumindest gibt’s jetzt schonmal eine Lüftung.
Grüße Carl
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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

ab 05.02.2022
Führungsschienen Fensterheber, Rollen, Anschläge Quarter Window
Beim Kurbeln am hinteren Fenster ist der Fensterheber ist doch glatt das Fenster aus der Rolle gesprungen. Also raus mit der Rücksitzbank und runter mit der Verkleidung. Nach längerem rätseln wo das Problem liegt die Erkenntnis. Die Hilfsschienen der hinteren Fensterheber sind seitenspezifisch. Die Beifahrerseite ist ein L, die Fahrerseite ein inverses L wenn man auf die Führung guckt. Aus unbekannten Gründen sind bei mit mir zwei Schienen der Beifahrerseite verbaut. Dadurch ist die Kurvenbahn von der Fensterkurbel falsch und die Rolle springt aus der Schiene am Fenster, besonders wenn der Mechanismus eh schon “müde” ist.
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Neben der falschen Schiene fehlten auch alle Anschläge am Quarter Fenster selbst, damit drückt sich dieses schief in die Dichtung an der Dachkante. Auf der Beifahrerseite fehlt zusätzlich noch der Anschlag an der Fensterkurbel. All diese Teile sind nicht reproduziert und wurden teuer aus den Staaten geordert. Ein Anschlag hatte ich beim Einbau der Rückleuchten zuvor gefunden und mich gefragt was das ist, Rätsel gelöst.
Die Führungsrollen habe ich gleich noch überall getauscht, auch wenn diese alle nicht alt waren. Fenster noch sehr grob eingestellt und damit die Fensterheber hinten vorerst abgeschlossen.

ab 11.02.2022
Innenraum Dichtmasse entfernen, Rostkonservierung
Kennt man es nicht? Eigentlich will man nur nach dem hinteren Fensterheber gucken da dieser aus der Führung gesprungen ist, da ist plötzlich der gesamte Innenraum ausgebaut…
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Die Neugierde nach Rost hat doch gesiegt.
Die Sitze zu demontieren war noch eine Herausforderung. Die Muttern welche die Sitze halten waren teilweise nicht vorhanden oder einfache Muttern. Nur eine richtige Korbmutter war noch existent. Im Falle eines minimalen Unfalls wären die Sitze sicher rausgerissen. Eine extraaaaa lange Nuss hat die Muttern noch lösen können. Für die Montage werden neue Korbmuttern verbaut sowie die Keile unter den Schienen wieder nachgerüstet, dann hängts auch nicht am Teppich.

Weil die Cowl-Vent natürlich durch sind habe ich schlimmes erwartet. Ich wurde nicht enttäuscht, jedoch hätte es schlimmer sein können. In der Bodengruppe findet sich etwas Lochfrass wovon nach dem Einsatz der Drahtbürste drei kleine Stellen mit Rostlöchern sichtbar sind.
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Sonst zeigt sich noch der Originallack überall, sowie die originale Dichtmasse. Diese wurde aber fast überall von Feuchtigkeit bereits unterwandert. Daher in mühevoller Arbeit diese ausgekratzt. Ovatrol auf den Rost sowie Ovagrundol auf die blanken Stellen wo die Dichtmasse war. Wer auch immer im Jahre 1966 bei Ford mein Auto geschweißt hat war wohl neu dabei. An der Sitzkonsole wurde durch das Blech geschossen, hier und da der Draht angeheftet und großzügig abgeschnitten. Die Dichtmasse verdeckt ja am Ende doch alles muss man sich damals gedacht haben. Die kleinen Rostlöcher konnte ich selbst zubraten, äh verschweißen.
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Dann noch die richtigen Auspuffhalter nachgerüstet. Die alten Holzschauben die vorher alles gehalten haben haben nun ausgedient.
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Zuletzt die Verschlüsse am Bodenblech fest gemacht und gedichtet, vorher war hier alles lose. Dichtmasse habe ich sonst erstmal nicht benutzt, Regenfahrten sind nicht geplant. Das soll in einer späteren Etappe dann nachgeholt werden.

13.02.2022
Türgriffe, Türgestänge richten, Buchsen Türgestänge, Schloss Fahrerseite, Grifflager Fahrer
Als weiteres mini Projekt noch ran an die Türen! Die Türverkleidung der Fahrerseite konnte ich bisher nicht entfernen da der innere Türgriff fest auf dem Vielzahn saß. Ein Batteriepol Abzieher hat diesen endlich lösen können. Rost an den Türkanten vertrage ich nochmal, hier nur erstmal etwas Rostprävention. Die Türgriffe außen waren alte schlechte Repro Teile und wurden ersetzt, die Qualität der neuen war jedoch auch nicht so gut wie erhofft. Die Schließmechanismen habe ich auf beiden Seiten durch die Tür geölt, nun konnte ich endlich die Türen auch verriegeln. Auf der Fahrerseite, Beifahrerseite und am Zündschloss folgten noch neue Schließzylinder. Zuvor konnte ich nur die Fahrertür abschließen, diese aber nicht richtig weil alles viel zu schwer ging. Noch die Stangen der Schlösser in der Tür gerichtet und die Kunststoffclipse eingebaut, vorher war hier alles lose. Jetzt geht alles geschmeidig!
An den Fenstern wurden noch die Fensterheber Rollen erneuert und fehlende Anschläge sowohl am Fenster als auch an den Hebern ergänzt. Auch hier mussten wieder teure Originalteile importiert werden da es keine Repro gibt und fast alles fehlte. Die Ausstellfenster wurden noch grob justiert, jedoch sollten diese später eh noch überarbeitet werden, daher hab ich dies noch nicht final getan. Leider fehlen hier auch mehrere der teuren Schrauben.
Zuletzte noch den Türgriffmechanismus auf dem der Türgriff der Innenseite sitzt getauscht und die Türpappen wieder drauf. Die Metallclipse kamen neu, hier war vorher ein wilde Mischung auf Pony und Std. Clipsen verbaut. Dichtfolien liegen noch im Karton, ich muss ja zeitnah hier nochmal ran. Türgriffe und Armlehnen wurden ersetzt. Die Armlehnen haben jetzt auch wieder passende Schrauben und keine Holzschrauben wie vorher.
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Dann noch die Klammer für die Federstäbe der Heckklappe inkl. Gummitüdel nachgerüstet. Hier war vorher nichts.
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Farbhistorie
Da ich mit Sichtung von Türen und Innenraum alle Farben am Auto aufspüren konnte eine kleine Übersicht:
Werksfarbe war Signal Flare Orange, dies ist im Kofferraum noch gut zu sehen. Später wurde der Mustang einmal sehr ordentlich in einer Art Midnight Purple Metalic lackiert, sehr coole Farbe. Dieser Lack ist unter den Ornamenten, unter den Türgriffen, unter jeder Dichtung noch zu sehen. Eine gute Lackierung gewesen vermutlich.
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Warum dieser Lack mit der aktuellen schwarzen Lackierung verschandelt wurde bleibt fraglich. Diese war übrigens keine echte Verkaufslackierung, ich denke die ist schon ein paar Jahre drauf. Der Title sagte zumindest schon länger “black”. Die Beifahrertür ist eine Pony Tür, welche halbherzig auf Standard Interior umgerüstet wurde, das Schloss ließ sich mit meinen Schlüsseln nicht schließen vorher. Außerdem war Sie mal weiß. Der Beifahrer Kotflügel war mal blau.
Daher vermute ich einen leichten Unfallschaden vorne rechts. Danach wurde (vermutlich per Eimer) die aktuelle Schwarze Lackierung aufgebracht. Hier wurde nichts demontiert und nur sehr dürftig abgeklebt. Nach dem Motto “solange die Scheiben frei bleiben kann man noch rausgucken”.
Grüße Carl
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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

ab 13.02.2022
Rostbekämpfung A Säule
Die Neugierde nach Rost hat mich dann noch weiter getrieben. Unter der Zierleiste und Dichtung der Dachkante dann im Bereich der A-Säule die Ernüchterung. An der A-Säule hat außen die Dichtmasse versagt und es ist immer Wasser zwischen Driprail und A-Säule gelaufen, das führte zu Rost in der Falz.
In dem Moment habe ich auch verstanden dass ich werksseitig eine Vinyl Dach hatte (Löcher in der Drip Rail, an der C-Säule von innen die Löcher der Zierblende zu erkennen). Das erklärt auch die raue Dachhaut. Ohje.
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Mit langem Rüssel wurde Oxyblock in die Falz gesprüht, danach erstmal die Zierleiste wieder montiert. Zeit das Ganze ordentlich zu beheben ist gerade nicht. Runde 1. geht an den Rost, ich werde wiederkommen!

03.02.2022
Einbau Mittelkonsole
Als der Teppich ausgebaut war fiel mich doch gleich der Kabelbaum auf ins Nichts auf. Außerdem die 8 Löcher, daher war klar: Hier war mal eine Mittelkonsole. Weise Vorbesitzer haben diese wohl zu Gunsten des Touchscreen Radios entsorgt oder verkauft. Damit erklärt sich auch warum die Abdeckung der Schaltkulisse von einem 67er Modell war und einfach mit vier selbstschneidenden Schrauben ins Bodenblech gejagt wurde
Auch wenn es Priorität xyz war gab es als Geschenk aus der Familie eine neue Mittelkonsole:
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ab 21.04.2022
Ausbau Lenkgetriebe, lackieren Pitmanarm, Lenksäule, Tausch Flansch, lackieren Lenksäule
Da die Krümmer eh ausgebaut werden sollten (mehr dazu später) wollte ich noch mein neues Lenkgetriebe verbauen. Das alte hatte Spiel, war zudem durch die ehemalige Servo mit 16:1 etwas schwer zu fahren. Ein perfekt generalüberholtes (original Ford) in 19:1 soll eingebaut werden.
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Für die Demontage sind Krümmer, Domstrebe und Ventildeckel gewichen. Das alte Lenkgetriebe war massiv undicht, alles Fett wurde die Lenksäule hochgepresst. Gut das ich hier den Austausch nicht weiter geschoben habe!
Lenksäule und Pitmanarm haben noch schnell neuen Lack erhalten. Letzteren musste ich demontieren lassen. Dieser war bombenfest! Alle Dichtungen und Gummis an der Lenksäule kommen neu. Ebenso habe ich den Flansch inkl. Lenksäulenlager getauscht. Die Abstützung für den Blinkerhebel war im Flansch gebrochen, daher war der Blinkerhebel immer wackelig. Mit zwei weiteren helfenden Händen war das Lenkgetriebe verbaut. Die Lenksäule ebenso den Tag darauf.
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Der Steeringshaft-Pull zwischen Schaft und Lenksäule waren 7lbs, damit war ein unterfüttern vom Lenkgetriebe nicht notwendig.

ab 28.04.2022
Tausch Abgasanlage
Der Fächerkrümmer der Fahrerseite stand immer sehr nah am Rahmenträger. Zur Benzinleitung sind nur wenige mm Platz. Da ich das Benzin nicht vorwärmen will oder in Jahren im Feuerball zum stehen kommen will muss eine Lösung her. Der Ein- und Ausbau der Fächerkrümmer ist undankbar, daher soll eine neue Abgasanlage her. Die Entscheidung fiel auf HiPo Krümmer + Hosenrohr und Komplettanlage in 2,25 Zoll.
Obwohl die alte Anlage durchgehend verschweißt war ließ diese sich unter Androhung von roher Gewalt in einem Stück ausbauen.
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Bei der Testmontage der Krümmer die Ernüchterung. PU Motorlager und HiPo Krümmer passen nicht zusammen. Daher wieder der Umbau auf OE Motorlager, Batteriekabelhalter wurden gleich noch ergänzt. Die Krümmer haben noch passenden Krümmerlack vor dem Einbau erhalten! Die Ventildeckel neue Metallkern-Dichtungen da ich hier sicher regelmäßig nochmal ran muss (Stichwort Ventilspiel einstellen).
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Unter der Rücksitzbank hatte ich bereits OE-Style Auspuffhalter verbaut, am Rahmen hinten merkte ich erst dass die Löcher der OE-Halter nicht gebohrt werden können. Daher eine Eigenbau Lösung bis hier neue Zwischenplatte angefertigt sind.
Die Anlage zusammengesteckt, geschellt und den Motor gestartet. Da waren fast wieder Freudentränen in den Augen. Die H-Pipe macht sich klanglich gut.

https://photos.app.goo.gl/KYoc6PTBi2C4rzKJ6
Grüße Carl
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