Ventile einstellen nach Schaftdichtungswechsel

[Wegamaster]

Moin zusammen,

ich muss bei meinem 67er Mustang die Ventilschaftdichtungen wechseln.
Grundsätzliche Vorgehensweise ist bekannt, aber ich habe eine Nachfrage aufgrund von Unsicherheit zum anschliessenden Ventil einstellen.

Man(n) soll die Kipphebelmutter so lange anziehen, bis die Stösselstange kein Spiel mehr hat, wenn man sie zwischen zwei Fingern bewegt.
Heisst das sie soll sich mit zwei Fingern nicht mehr drehen lassen oder geht es (so vermute ich es) um das Auf/Ab-Spiel zwischen Kipphebel und Hydro?

Ich frage nach, weil ich irgendwo gelesen hatte, dass man die Stösselstange mit zwei Fingern drehen soll.

Wenn sie dann kein Spiel mehr hat, soll man eine halbe oder dreiviertel Umdrehung dazugeben. Wann und woher weiss ich ob nun halb oder dreiviertel?

Und macht es einen Unterschied ob der Motor vorher lief und der Hydro noch frisch Öl hat, oder nicht?

Ich hab von einem guten Freund auch den Tip bekommen vorsichtig soweit anzuziehen, bis sich der Kipphebel 5mm gesenkt hat und anschließend bei laufendem Motor nach Klackergehör einzustellen. Normalerweise würde ich ihm da blind vertrauen, aber mittlerweile habe ich soviel unterschiedliches gelesen, dass ich sehr verunsichert bin.

[behemot]

Die Ungewissheit kenne ich

Schön locker und mit offenen Deckeln das Klackern suchen und nachziehen nennt man wohl die mexikanische Methode - habe ich lieber gelassen.

Aus einem Manual hatte ich noch die Info, eine Leere einzuklemmen und solange anzuziehen, dass ich die gerade noch so rein und raus bekomme - zwischen Kipphebel und Ventil. Das haben wir probiert, sind aber nicht fertig geworden, weil das nach jeder Kurbelwellendrehung plötzlich wieder anders war.

Am Ende läuft er - 260cui - jetzt mit der von Dir beschrieben Methode : so fest, dass die Stösselstange noch dreh-, aber nicht mehr hebbar ist. Wir haben das am kalten Motor gemacht und nicht auf die Füllung der Hydros geachtet. Ich glaube mich an 3/4-Drehung zu erinnern. Das waren trotzdem so 2, 3 Durchgänge bis der Anzug nachvollziehbar blieb. Du brauchst insgesamt 2 volle Kurbelwellendrehungen beim 8 Zylinder um jeden einmal in OT zu erwischen - nur dort haben wir das Spiel eingestellt; dann Vierteldrehung weiter und nach Zündreihenfolge zum nächsten.

Gruß Ronny

[canadian_red_maple_leaf]

ganz einfach:

so lange die Feststellmutter zu drehen bis du nach oben und unter gerade kein spiel hast und die Stange noch drehen kannst. 3/4 umdrehen nachdrehen und fertig.

wer viel misst misst mist

lg abudi

Moin zusammen,

ich muss bei meinem 67er Mustang die Ventilschaftdichtungen wechseln.
Grundsätzliche Vorgehensweise ist bekannt, aber ich habe eine Nachfrage aufgrund von Unsicherheit zum anschliessenden Ventil einstellen.

Man(n) soll die Kipphebelmutter so lange anziehen, bis die Stösselstange kein Spiel mehr hat, wenn man sie zwischen zwei Fingern bewegt.
Heisst das sie soll sich mit zwei Fingern nicht mehr drehen lassen oder geht es (so vermute ich es) um das Auf/Ab-Spiel zwischen Kipphebel und Hydro?

Ich frage nach, weil ich irgendwo gelesen hatte, dass man die Stösselstange mit zwei Fingern drehen soll.

Wenn sie dann kein Spiel mehr hat, soll man eine halbe oder dreiviertel Umdrehung dazugeben. Wann und woher weiss ich ob nun halb oder dreiviertel?

Und macht es einen Unterschied ob der Motor vorher lief und der Hydro noch frisch Öl hat, oder nicht?

Ich hab von einem guten Freund auch den Tip bekommen vorsichtig soweit anzuziehen, bis sich der Kipphebel 5mm gesenkt hat und anschließend bei laufendem Motor nach Klackergehör einzustellen. Normalerweise würde ich ihm da blind vertrauen, aber mittlerweile habe ich soviel unterschiedliches gelesen, dass ich sehr verunsichert bin.

[Knalpot]

Hier noch ein Tipp.

Bei den selbstsichenden Schrauben der original Köpfe 3/8 oder 5/16 darauf achten das das Losbrech-Moment nicht zu gering ist. Bei mir lösten sich die Schrauben nach nur wenigen km fast vollständig, nachdem ich neu eingestellt hatte, (darum hatte bestimmt der Vorbesitzer auch bis zum Anschlag angezogen. Zum Glück sind die Stößelstangen eh zu kurz und daher ist kein Schaden entstanden).

5/16 bekommt man in Deutschland zurzeit nur bei RSB. Bei Rockauto nur 16 Stück.

Gruss Marc

[Wegamaster]

Vielen Dank für eure Tips und Hinweise, da kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.

Ronny, was meinst du mit "Das waren trotzdem so 2, 3 Durchgänge bis der Anzug nachvollziehbar blieb"?

[behemot]

Ronny, was meinst du mit "Das waren trotzdem so 2, 3 Durchgänge bis der Anzug nachvollziehbar blieb"?

Naja, Du drehst den Kolben 1 auf OT und gehst dann in 90°-Schritten weiter über alle Kolben. Man sollte meinen, nach 2 vollen Kurbelwellenumdrehungen ist man fertig. Wir haben dann einfach nochmal angefangen alles zu kontrolliern und sieh da an der eine Stelle wars wieder zu lose, an der andern zu fest - vereinzelt. Nach drei solchen Doppelvollumdrehungen gabs dann nichts mehr wirklich zu korrigieren. Mag an den Hydros liegen.

[canadian_red_maple_leaf]

Ich würde nur einen Durchgang machen und alle 16 einstellen. Dann starten und die Kontrolle machen nach dem alles hydros voll sind. Wenn du 2-3 Durchgänge machst drückst du die hydros immer weiter vor.

[behemot]

D.h. ICH sollte nochmal lockern in kaltem Zustand, und dann EINEN Durchgang machen?

Wann sind die Hydros "voll" - 5min Leerlauf?

[torf]

Die Lifter/ Hydros sind normalerweise nach ein paar Sekunden gefüllt.... Einfach nach dem Motorlauf den Motor abkühlen lassen und dann das Spiel kontrollieren. Oder bei laufendem Motor einstellen (Ein aufgeschnittener Ventildeckel ist dabei sehr hilfreich)

[Daniel_Mach_1]

Es gibt eine große Anzahl Videos auf YouTube.

Das hier ist sehr gut:
https://youtu.be/LIfZmC_KwGg

Gibt aber auch viele weitere.

Wichtig ist, dass du wirklich im Kompressionstakt aus Zylinder 1 bist. Sonst bekommst du komische Ergebnisse und macht das ganze mehrmals. Auch das Shopmanual erklärt es sehr gut.