Autolite 2100 "läuft über"

[behemot]

Hallo,

bei der letzten Überwinterung habe ich wohl 1x im Monat den Motor gestartet und warmlaufen lassen, zusätzlich immer mal ein ctek-Erhaltungsladegerät dran. Wohl auch, damit ich mich am Sound erfreuen konnte.

Diesen Winter wieder Erhaltungsladung, aber Start diesmal nach 3 Monaten. 5m vor und zurück. Dabei fiel mir auf, dass da Sprit vom Gehäuse des Vergaser mehr lief als tropfte. Komplett zerlegt war der im Oktober 2022 und bekam auch ringsrum neue Dichtungen.

Also bei Patrick Video geschaut, LuFi runter, Deckel ab und geschaut, ob sicher der Schwimmer leicht bewegt. Vom ersten Versuch (2h zurückliegend) war die Kammer zu 2/3 gefüllt, Schwimmer ging (ich mache das zum erstem Mal) eigentlich leicht unter die Füllmarke zu drücken, kam von allein wieder hoch und ließ sich noch ein wenig mehr anheben.
Motor wieder an. Leerlauf. Vergaser ringsrum unter Beobachtung, alle Dichtungen werden offenbar ihrem Namen gerecht.

Als er dann die Drehzahl (wohl wegen Temperatur) leicht senkte, bemerkte ich, wie plötzlich aus der gekennzeichneten Öffnung Sprit "quoll", keine Tropfmengen sondern ein dünnes Rinnsal.

Und jetzt brauch ich eure Hilfe: was ist mögliche Ursache und wie geht deren Behebung?

PXL_20240127_125657365.png (408.67 KiB) 635 mal betrachtet

Danke fürs Lesen und ggf. Antworten,
Ronny

[torf]

Unten am Schwimmer hängt ein Nadelventil. Das muss richtig schließen. Ich würde da nochmal ein Auge drauf werfen.

[behemot]

Frage am Rande : müsste die Drosselklappe(?) oben durch den Choke nicht zu sein, in kaltem (keine 10°C) Zustand?

Ich habe mir Nadel, Schaft und Schwimmer angesehen (siehe Bilder).

Nadel und Schaft sehen für mich gut aus.
Der Schwimmer scheint mir leicht freigängig in der Lagerung - einzig wenn ich denn schüttle, dann bemerke ich eine Flüssigkeit im Inneren. Muss das so für einen bestimmten Auftrieb? Sieht nach Messing verlötet aus, wirkt dicht und ich bekomme mit Drehen und Wenden sowie Schütteln nichts von der Flüssigkeit raus.

Motor mit offenem Vergaser starten sprudelt. Also Deckel drauf. Wenn er dann im Leerlauf rennt, quilt aus dem Nadelventil Sprit nach. Drücke ich da ein paar dutzend Sekunden drauf, scheint der Füllstand zu sinken und das Nachquellen ist nicht mehr zu beobachten, lasse ich los sprudelt es kurz und geht dann wieder in das Quellen über. Dann ändert sich der Füllstand scheinbar nicht mehr (trotz Nachquellen von Sprit). Deckel drauf, Schrauben rein - paar Sekunden später läuft er wieder über.

- Ist das mit der Flüssigkeit IM Schwimmer falsch und der undicht?
- Sollte ich nur mal den Schwimmermechanismus an der Nadelseite etwas nachbiegen?

[behemot]

Habe den Schwimmer in ein Tauchbad gesteckt und bisschen gedrückt - keine Bläschen, also nicht undicht?

[stang-fan69]

Tip am Rande:

Den Motor in der Winterpause alle paar Wochen im Stand laufen lassen, ist so ziemlich das Schlechteste, was man tun kann, weil das Öl nicht auf Temperatur kommt und auch sonst die Aggregate nicht gut durchgewärmt werden. Fördert Kondenswasserbildung und das Öl altert schneller, u.a. auch durch hohen Kraftstoffanteil im Öl, schlechtere SChmierwirkung, etc.

Wenn man startet, auch immer fahren, nicht unter 10km, besser mehr.
Wenn die Witterung (ggf. Salz) Fahren nicht zulässt, nicht starten.
Erhaltungsladegrät an die Batterie, Reifendruck erhöhen und Volltanken, ansonsten nix machen, wenn man niht vor hat zu fahren. Das reicht für die Winterpause.

[behemot]

Du sagst "ruhen lassen" und hast Argumente. Andere meinen "immer mal wecken" und argumentieren mit sonst trocknenden Dichtungen. Wie man es macht, man macht es wohl nie optimal.

Ich habe den Schwimmer - oder besser die Druckplatte zum Nadelventil - etwas nachgebogen. Jetzt schließt der wieder. Bleiben aber Fragen:
- Ist die Flüssigkeit IM Schwimmer ok?
- Wie kann man den Überlauf abführen statt das auf den ggf. heißen Block tropfen zu lassen? Das schafft meine Feuerlöschdose im Zweifel wohl nie.

Gruß, Ronny

[390GT]

Du sagst "ruhen lassen" und hast Argumente. Andere meinen "immer mal wecken" und argumentieren mit sonst trocknenden Dichtungen. Wie man es macht, man macht es wohl nie optimal.

Ich habe den Schwimmer - oder besser die Druckplatte zum Nadelventil - etwas nachgebogen. Jetzt schließt der wieder. Bleiben aber Fragen:
- Ist die Flüssigkeit IM Schwimmer ok?
- Wie kann man den Überlauf abführen statt das auf den ggf. heißen Block tropfen zu lassen? Das schafft meine Feuerlöschdose im Zweifel wohl nie.

Gruß, Ronny

Hallo,

Im Schwimmer sollte keine Flüssigkeit sein. Wenn ja, ist dieser Undicht, und defekt.
Die Ursache ist, das der Vergaser durch den Schwimmer abgesoffen ist.
Dadurch ist der Vergaser übergelaufen.

Schwimmer austauschen und den Dry und Wetlevel vom Vergaser kontrollieren und eventuell neu Einstellen.

Gruss
Michael

[Roadrunner]

Ich schließe mich Michael an.

Messing löst sich im Kraftstoff langsam auf. Dauert aber sehr viele Jahre.
Hatte das gleiche Problem mit dem Schwimmer für die Tankanzeige im Kraftstofftank.
Einfach ein neues kaufen (gibt es auch aus Kunststoff) und austauschen. Dann hast du wieder sehr lange Zeit Ruhe.

Schöenen Abend noch

[Mach1 69]

Was das Starten in der Winterzeit angeht bin ich voll bei Andi !!
Was undichte Dichtungen angeht,die rettest du nicht durch anlassen des Motors ohne zu fahren und ihn kalt wieder aus zu machen fördert den Verschleiß über die Zeit ungemein...das Kondenswasser das Andi angesprochen hat ist da noch ein zweiter Punkt das vielen Bauteilen und Betriebsflüssigkeiten nicht gut tut und Rost fördert bis hin zum Auspuff !
Den Motor ab und an mal durchdrehen wenn möglich ohne das er startet hingegen,kann nicht schaden bei "längerer Stilllegung" !

[behemot]

Patrick meint, Flüssigkeit im Schwimmer ist Mist und hat gleich den Tipp den Schwimmer in heißes Wasser zu tauchen. Dann vergast das Benzin und zeigt mit Bläschen die undichten Stellen. Stimmt, im kalten Wasser gelang mir das nicht.

Habe den Lötpunkt an der Seite aufgestochen und das Benzin entfernt. Fürs Dichtlöten fehlt mir aber wohl Equipment. Meine Lötstation kann "nur" 480°C und das Messing leitet schnell ab. Mein Lötzinn geht also keine rechte Verbindung mit dem Schwimmer ein (trotz Flussmittel).

Kennt einer eine Bezugsquelle, hat selbst einen Schwimmer übrig oder mag einen mit meinem zur Reparatur tauschen?

Gruß, Ronny.