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Rückruf GM 6,2L V8 - Intressante Schlüsse

Verfasst: Mo 5. Mai 2025, 19:56
von 68GT500
Hi zusammen,

vielleicht habt ihr es mitbekommen, viele GM 6,2L werden zurück gerufen, weil sich die Motorschäden gehäuft haben.

Betroffen sind überwiegend Pleuellager...

GM will (angeblich) alle betroffenen Motoren, bei denen sich das Problem zeigt austauschen - zumindest in den USA.

Erstaunlicherweise ist das betroffene Bauteil -> die Pleullagerschale <- genau das gleiche Bauteil mit der gleichen Teilenummer, was in Millionen älterer V8 der LS Serien unauffällig gewerkelt hat.

Der Fix für "noch nicht betroffene Motoren" ist ganz einfach - Händler führt einen Öl- und Filter-Wechsel durch und füllt statt der Werksvorgabe von 0W-20 ein deutlich dick-flüssigeres 0W-40 Öl ein. :shock: :o :!:

Daraus ergeben sich einige interessante Schlüsse:
- das hartnäckig kursierende Internet Gerücht, dass dickeres Öl einen Motor beschädigen kann ist damit als Mär entlarvt :!:
- der Trend zu immer dünnfüssigeren Ölen ist zwar gut um die gesetzlich diktierten Verbrauchswerte zu erreichen, aber nicht gut für die Lebenserwartung eines Motors.
- einige Maßnahmen zur Verbrauchsreduzierung wie Direkteinspritzung, niedrigere Drehzahlen und reduzierter Öldruck wirken einer langen Lebenserwartung entgegen.

mfg

Michael

Re: Rückruf GM 6,2L V8 - Intressante Schlüsse

Verfasst: Di 6. Mai 2025, 09:42
von DukeLC4
Da ist gerade so ein Fall:

https://youtu.be/812Uxr2z0xs?t=2582

Wirklich krass, die Motoren werden doch genau so seit den späten 50er Jahren produziert,
wie kann man das nach 70 Jahren Produktion noch verbocken?

Gruß
Patrick

Re: Rückruf GM 6,2L V8 - Intressante Schlüsse

Verfasst: Di 6. Mai 2025, 10:29
von 68GT500
DukeLC4 hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 09:42 Da ist gerade so ein Fall:

https://youtu.be/812Uxr2z0xs?t=2582

Wirklich krass, die Motoren werden doch genau so seit den späten 50er Jahren produziert,
wie kann man das nach 70 Jahren Produktion noch verbocken?

Gruß
Patrick
Hi Patrick,

ganz einfach!
Man versucht den allerletzten km aus dem Benzin herauszuquetschen und setzt deshalb viel zu dünne Öle ein.
Dann paart man diese "Wasseröle" mit reduziertem Öldruck, weil der ja auch "Böse" ist.
Zuletzt wird die Drehzahl reduziert & der Mitteldruck erhöht.

Für einen Techniker eigentlich logisch, dass dann der hydrodynamische Keil nicht mehr aufrecht erhalten werden kann.

--> Das führt dann zu den Lagerschäden, die wir jetzt sehen.

Dieser Trend hält schon seit einigen Jahren an, mit dem Ergebnis, das viele - früher fast unkaputtbare Motoren - nicht mal mehr die 100.000er Marke erreichen.

Ich frage mich, was wohl "umweltfreundlicher" ist, super sparsame Fahrzeuge alle 100.000km zu entsorgen & ersetzen, oder mit einem "Spritfresser" 400.000km zu fahren.

Gesunder Menschenverstand ist aus der Mode gekommen.

mfg

Michael

Re: Rückruf GM 6,2L V8 - Intressante Schlüsse

Verfasst: Di 6. Mai 2025, 11:47
von Nichtschwimmer
Moin,

nach meinen Infos können Motoren können wegen Fertigungsmängeln an Pleuel- und Kurbelwelle (Sediment in Ölkanälen + außer-Toleranz-Oberflächen) einen Lagerschaden erleiden. Dickere Öle haben definitiv mehr Reserven, der 1-2 % höhere Verbrauch und der etwas höhere Verschleiß bei den ersten Kurbelwellenumdrehungen sind m.E. nicht relevant.

Grüße Udo

Re: Rückruf GM 6,2L V8 - Intressante Schlüsse

Verfasst: Mi 7. Mai 2025, 01:30
von plumcrazy
ich habe in alten Motoren im Sommer früher HD30 gefahren :lol:

Gruß

Carsten

Re: Rückruf GM 6,2L V8 - Intressante Schlüsse

Verfasst: Mi 7. Mai 2025, 05:00
von torf
Am Ende geht es halt darum den Flottenverbrauch zu senken. Das es sich auf die Haltbarkeit und Standfestigkeit auswirkt, ist kein Wunder - irgendwann ist die Zitrone ausgequetscht. Dazu kommen weitere Einsparungen in den Produktionsprozessen und Teilen/ Werkstoffen - und schon ist die Haltbarkeit reduziert und ein Motor mit 100.000 Km ist fast am Ende seiner Lebensdauer angekommen.

Re: Rückruf GM 6,2L V8 - Intressante Schlüsse

Verfasst: So 11. Mai 2025, 16:47
von SpyderRyder
Es kommt aber auch ein bisschen darauf an, wie man es macht. Bei anderen Herstellern sind Öle der Viskosität 0W-8 oder 0W-16 gut etabliert und dennoch sind die damit befüllten Autos für ihre Haltbarkeit bekannt. Ich spreche u.a. von Toyota.
Irgendein anderes Detail muss bei GM wohl dann die entscheidende Rolle gespielt haben.