Mustang Bj.66, Nachrüstung Edelbrock-Vergaser

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stang-fan69
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Re: Mustang Bj.66, Nachrüstung Edelbrock-Vergaser

Beitrag von stang-fan69 »

Hi

Also, da ich damit beruflich zu tun habe kann ich euch verbindlich sagen, dass, wenn man es ganz genau nimmt, eigentlich jede Änderung gegenüber dem Originalzustand was Vergaser und Ansaugbrücke betrifft eingetragen werden müsste, also eigentlich auch eine Ede- oder Holleyvergaser. Ausnahmen bestätigen die Regel, da es ja auch z.B. beim 65/66 Shelby oder einigen Bigblock Varianten Holleys ab Werk gab.

ABER:
Natürlich muss der jeweilige Prüfer auch das Wissen haben, dass ein Vergaser bei einem bestimmten Auto nicht original verbaut wurde, das dürfte eher selten der Fall sein.
Andererseits gibts bestimmt auch einige Prüfer mit "Benzin im Blut", denen das wurscht ist, obwohl oder gerade weil sie wissen, dass der betreffende Vergaser eingetragen werden müsste, dies aber nur mit teilweise erheblichem Aufwand für den Besitzer möglich ist. Unabhängig davon sind aber beide Vergaserarten H-Konform, zumindest, was die "klassischen" Varianten wie z.B. Ede 1405 / 1406, Holley 4150, 4160, 1850 etc. angeht.

FAZIT: In der Praxis wird man wohl zu 90% eine Plakette bekommen, wenn der Zubehör-Vergaser / Ansaugbrücke nicht eingetragen ist.
Wenn man aber mal an einen Prüfer kommt und es heißt "Der Ede-Vergaser ist nicht eingetragen", dann hat er leider Recht und man kann sich nicht darauf berufen, dass das dem Prüfer vor zwei jahren wurscht war, weil er es nicht besser wusste oder weil er es augenzwinckernd "übersehen" hat.

Wenn man mit nicht eingetragenen Teilen durch die Gegend fährt, gilt halt alle 2 jahre beim TÜV die alte Roulette-Weisheit:
Neues Spiel, neues Glück



Zur technischen Seite:
Ich würde sagen, dass ein Holley die Möglichkeit bietet, den Vergaser besser an den Motor anzupassen. Dafür muss er natürlich im Umkehrschluss auch etwas aufwendiger gebaut sein.

Ich fahre auf einem etwas heftiger getunten 351W (383 Stroker, scharfe Rollernocke, Aluköpfe, etc.) einen 650cfm Holley Double Pumper und brauche auf Langstecke ca. 12 Liter Super Plus.
Ich habe den Vergaser mit einer Lamdasonde Im Fahrbetrieb abgestimmt, was natürlich vorraussetzt, dass man sich damit technisch beschäftigt, Bücher liest, etc. und die Abstimmarbeiten verschlingen auch jede Menge Zeit.

Ich würde den Ede-vergaser deshalb auch als "Hausfrauenvergaser" sehen: Draufbauen - fährt.
Ob der Motor damit optimal läuft, was Leistung, Gemischbildung etc. angeht, steht auf einem völlig anderen Blatt! Deshalb wundern mich die 14-18l bei einem "Edelbrock - C - Code" auch nicht.
Dieser Motor braucht mit sauber eingestelltem orig. Vergaser ca. 11-13 Liter. Ein Bekannter hat mit seinem orig- C-Code (66er Hardtop) auch mal 9-10l geschaft.

Ich glaube das wird auch in den USA so gesehen, der Ede wird halt schnell "draufgenagelt", wenn das Auto verkauft werden soll und weil er günstig und einfach aufgebaut ist.

Man braucht nur mal US - Mustang Magazine wie z.B. Mustang Monthly lesen:
ich würde sagen, dass nur ca. 10-15% der vorgestellten, modifizierten Mustang I einen Ede-vergaser haben. Bei einem Concours-Auto stellt sich die Frage nach einem Zubehör-Vergaser ja ohnehin nicht.
Die meisten "modded" Mustang I in den USA fahren Holleys oder gleich EFI.
Das ist zumindest mein Eindruck, wenn man die Autos aus US-Magazinen betrachtet.
Viele Grüsse

Andi
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Marv
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Re: Mustang Bj.66, Nachrüstung Edelbrock-Vergaser

Beitrag von Marv »

Ich habe nen Holley drauf (der Mustang kam so rüber). Meinem Prüfer wars nicht egal, habe deswegen kein H-Kennzeichen bekommen. Mangel: nicht zeitgenößiges Kraftstoffsystem.

Mittlerweile habe ich eins, weil ich dann zu einem Prüfer gefahren bin, der sich nicht auskennt.
Diesmal hatte ich den originalen Luftfilter (die glücklicherweise, im Gegensatz zu den modernen Chromdingern, den Vergaser besser verstecken) draufgesetzt und dem Prüfer erzählt, dass man ja nun sehen kann, dass das originale Kraftstoffsystem verbaut wurde.

Der hat das dann kurz von oben fotografiert und gut wars

Muss wohl dazu sagen, dass mein erster Prüfer sogar das Radio (leider nicht mehr das originale, aber ein durchaus zeitgenößiges) bemängelt hat. Das hatte ich ihm allerdings glücklicherweise nach einer halben Stunde ausgeredet

Aber Fakt ist, dass die H-Kennzeichen-Vvergabe deutlich strenger geworden ist, also nehmt es nicht zu locker!
Grüße aus der Kaiserstadt,
Marvin
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Re: Mustang Bj.66, Nachrüstung Edelbrock-Vergaser

Beitrag von 68jan »

Die spinnen, die Römer.....
Jan
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AJ-C289
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Re: Mustang Bj.66, Nachrüstung Edelbrock-Vergaser

Beitrag von AJ-C289 »

Hi *,

mein Fazit, falls igendeiner der genannten Vergaser installiert ist und diesen dann 'runterzuschmeißen, macht wohl nur Sinn, wenn er richtig kaputt ist, der ganze Motor auf eineinander abgestimmt getunt weden soll oder das Auto Concours werden soll. Also den Originalen (von songtogo70) am besten richten/retten und meinen Edelbrock sauber/besser abstimmen...

@ Andi, super Infos zu meinen Fragen. Und ja, ich hab's für mich nicht sauber getrennt, H-Konformität und Eintragung von Umbauten sind zwei verschiedene Themen...
Scheint aber so, dass ich an meinem, für den C-Code sowieso zu großen, 600 cfm EDE 1406 noch einige Optimierungen vornehmen sollte. Immerhin weiß ich jetzt mal welche Verbrauchswerte erreicht werden können und das mir nicht langweilig wird.
Wir sehen uns ...

Gruß
André
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