längst überfällig, habe ich nun endlich die Zeit gefunden, mich im Forum anzumelden und möchte mich euch natürlich auch vorstellen.
Mein Name ist Dennis, 24 Jahre jung und ich wohne im schönen Oberbergischen Land vor den Toren Kölns.
Wie ich zum Mustang gekommen bin? Vermutlich erging es mir so, wie den meisten anderen hier: Ich wollte einfach immer einen haben. Die Geschichte dahinter möchte ich euch trotzdem erzählen.
Nachdem die nötigen Taler zusammengespart waren, konnte es losgehen. Über ein Jahr lang habe ich in Deutschland nach einem passenden Auto geschaut und dabei viele schöne und weniger schöne Ponys gesehen; Betrüger, aber auch echte Liebhaber kennen gelernt. Die Suche war -ihr könnt es euch denken- aber leider vergeblich. Nunja, meine Vorstellungen von einem künftigen Gefährt waren auch ziemlich naiv und engstirnig. 1966er Coupé V8 - Farbe egal, hauptsache rot

Also beschloss ich, meinen Horizont zu erweitern, packte meine Frau ins Auto und fuhr in Richtung aufstrebender Stern am Oldtimer-Himmel. Es ging nach Osteuropa.
4 Tage und einige Tausend Kilometer später waren wir wieder zurück. Ohne einen Mustang. Das Objekt der Begierde hätte den Rückweg nämlich leider nicht auf eigener Achse geschafft und einen Hänger haben wir schlauerweise gar nicht erst mitgenommen.
Aber egal, denn eine Woche später habe ich mein Traumauto bei einem deutschen Händler gekauft, frisch aus den Staaten importiert. Sogar in meiner Wunschfarbe schwarz. Dass die rollende Baustelle viel zu teuer war wusste ich auch, aber irgendwie muss man sich einen von Frust und Emotionen getriebenen Kauf ja schön reden. Das hat auch gut funktioniert, bis zum Tag der Abholung. Den 200km langen Rückweg hat die Kiste gehalten, mehr aber auch nicht. Nachdem ich mein Vertrauen in Auto und Händler nun also verloren habe, wollte ich das Pony hier noch einmal auf Herz und Nieren prüfen lassen. Der TÜV Prüfer war so entzückt von dem guten Stück, dass er es gleich still legen wollte. Komisch, hat es doch gerade erst frischen, mängelfreien TÜV samt H-Abnahme vom Händler bekommen. Die nicht enden wollende Mängelliste? Sollte eigentlich alles erledigt sein -so wurde es zumindest versprochen.
Geärgert habe ich mich dann nur über meinen naiven Glauben an das Gute der Menschheit, sonst hätte ich mich bei Auslieferung wohl noch mal zur Kontrolle unter's Auto gelegt. Panik machte sich breit. Ich wollte das Ding einfach nur loswerden und mein Geld zurück. Also: Mustang auf den Hänger und ab zurück. Nach hitzigen Diskussionen und unter Androhung der großen Kavallerie hat's dann schließlich auch geklappt - wer will schon die Polizei im Vorgarten haben und seine betrügerische Existenz zerstört wissen?
Ab diesem Tag war das Thema Mustang für mich vorbei.
Ein paar Monate später und eher zufällig stand ich dann in einer Halle voller alter amerikanischer Autos und plötzlich war der Wunsch größer denn je. Mit einer unscheinbaren Plane abgedeckt und in der hintersten Ecke stand dann das, was ich heute MY65 nenne. Ein 1965 C-Code Coupé. Unverbastelt original, mit Einrohrauspuff, rotem Pony Interieur und Lack; so wie es laut Door Plate sein soll. Ich wusste sofort: Das ist er! Mit zum Auto gab es einen dicken Ordner voller Rechnungen und Belege der letzten 50 Jahre. Wow, 2 Besitzer und tatsächlich erst 96.000 Meilen gelaufen. Ich konnte mein Glück kaum fassen.
Auch der Zustand war gut, rein setzen und losfahren.
Doch in meinem perfektionistischen Wahn habe ich begonnen, das gute Stück zu restaurieren und für die Ewigkeit zu erhalten. Habe mir überlegt, hierzu bald auch ein Thema in der Resto-Ecke zu eröffnen, um die Geschichte weiter zu teilen.
Ziemlich sicher werde ich hier und da auf eure Erfahrungen zurück kommen müssen und hoffe auf einen regen Austausch!
Viele Grüße
Dennis
P.S.: Bilder kombiniere ich dann mit dem Resto-Thread, hochladen vom Handy klappt gerade leider nicht.