Springt trotz funktionierendem Choke schlecht an

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AJ-C289
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Re: Springt trotz funktionierendem Choke schlecht an

Beitrag von AJ-C289 »

Hallo;

Zitat:Dude hat geschrieben:
Jetzt bleibt nur noch die Frage, wie ich die Petronix am Besten versorge. Zündungsplus ist klar, allerdings bin ich nicht sicher, ob ich das
1. direkt vom Zündschloß irgendwo aus dem Innenraum in den Motorraum fädeln muss oder
2. im Motorraum das Widerstandskabel zur Zündspule auftrennen und dort ein Relais zwischen schalte, um dann die Petronix mit dem Lastkreis des Relais' zu betreiben.

Für eine Entscheidungshilfe wäre ich sehr dankbar.
Weder habe ich bisher an der einen, noch an der anderen Stelle herum gebastelt, daher wären sowohl für 1. als auch für 2. leicht verdauliche Tipps zur Vorgehensweise sehr willkommen.

Wenn es schnell gehen soll und dabei auch zuverlässig sein soll, würde ich Variante #2 wählen. (Wie hier beschrieben /viewtopic.php?t=3919)
Du bist damit relativ unabhängig vom ggf. vorhandenen Kabelsalat unter dem Armaturenbrett. Sofern vorhanden, kannst Du den Kabelsalat später aufräumen und dann überlegen, welche Kabel zwischen Motorraum und Armaturenbrett sonst noch benötigt, bzw. erneuert werden müssen. Die Überprüfung des Kabelbaums unter dem Armaturenbrett könnte einige Zeit in Anspruch nehmen.
Meine Empfehlung soll nicht bedeuten, dass ich die Variante #1 für schlechter oder unzuverlässiger halte. Sie entspricht auch eher dem Original (weil kein zusätzliches Relais). Man sollte sich dafür aber Zeit nehmen, z.B. im Rahmen einer Resto oder einer etwas unmfangreicheren Reparatur, oder wenn man seinen Kabelbaum schon sehr gut kennt.


Zitat:vn800 hat geschrieben:
CandyAppleGT hat geschrieben:
FALLS ES DOCH BEI JEMANDEM ÜBER DAS VORWIDERSTANDSKABEL FUNKTIONIEREN SOLLTE; IST DAS ZUFALL!!!!!!!



LG, Daniel


Servus

Zufälle soll es geben. Bei meiner Karre funzt ois über das Widerstandskabel und der Flame Thrower Spule.

gruß

Franz


Bei mir ja auch, beim Michael auch, aber die 12V-Variante ist die sichere


Auch bei mir war das Ignitor-1-Modul zunächst über das Vorwiderstandskabel angeschlossen. Der Motor ist damit gelaufen.
Allerdings bekam ich Startprobleme als meine Batterie im letzten Herbst schwächer wurde. Der Startvorgang dauerte halt länger und länger bis die Batterie irgendwann nicht mehr Stark genug war den Anlasser zu drehen. Die Startprobleme waren bei mir recht deutlich dem Zündverhalten zuzuordnen. Ich bin daher der Meinung, dass das Startverhalten durch die Versorgung mit den 12V spontaner/besser wird.
Außerdem macht es generell richtig viel Sinn, elektronische Bauelemente so zu verwenden / anzuschließen, wie vom Hersteller empfohlen. Ansonsten erfolgt der Betrieb, teilweise außerhalb des spezifizierten Bereichs, mit vielen möglichen Nebeneffekten. Man befindet sich also schnell "im Nebel".


Sehr interessant wäre es auch von Dir Michael (Dude) zu erfahren, welchen Schließwinkel Du jetzt misst, wenn das Ignitor-1-Modul mit den vollen 12V versorgt wird.


Gruß
André
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Re: Springt trotz funktionierendem Choke schlecht an

Beitrag von Dude »

Auch hier nochmal vielen Dank, André.
Die Schließwinkelmessung werde ich morgen nach dem Umbau nochmal durchführen.
Da ich heute wieder zurück auf 9° (statische Zündung) gegangen bin, hätte ich den Schließwinkel mit dem provisorischen Anschluß auch nochmal checken können, habe aber gar nicht daran gedacht.
Werde ich nachliefern.


Michael
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Re: Springt trotz funktionierendem Choke schlecht an

Beitrag von Dude »

So, nach einigem Gebastel startet mein Pony jetzt wieder ordungsgemäß.
Wie anfänglich richtig vermutet, war es die zu niedrige Spannung an der Petronix, die das mühsame Starten verursacht hat.
Etwas erschüttert bin ich darüber, dass ich das bei einer Fachwerkstatt haben machen lassen und diese Problematik nicht vorhergesehen wurde. Aber sei's drum, ich habe bei der Aktion viel gelernt.
Zur Beseitigung des Problems wollte ich ursprünglich das Widerstandskabel an der Zündspule anzapfen, um ein Relais anzusteuern, welches dann die vollen 12V an die Petronix gibt. Dabei stellte sich heraus, dass meine Zündspule kein komplettes Gewinde mehr hat und somit kein Kabelschuh mehr unter die Mutter zu bekommen war.
Da ich aber noch eine Flame-Thrower-Zündspule zu Hause herum liegen hatte, bot es sich an, einfach diese einzubauen. Da sie mit 12V, also ohne Widerstandskabel davor, betrieben wird, wollte ich das Widerstandskabel ausschließlich zur Ansteuerung des Relais' nehmen und die Spule samt Petronix über das Relais versorgen.
Ergebnis: Wagen springt gut an und läuft bestens, leider geht aber der Drehzahlmesser nicht mehr.
Wie ich mittlerwiele gelernt habe, macht das auch Sinn, da der Drehzahlmesser mit dem Widerstandskabel in Reihe geschaltet ist und von der Zündspule sein Feedback bekommt.
Das bedeutet, eine Zündspule sollte niemals ohne das vorgesehene Widerstandskabel betrieben werden, wenn man einen Rally Pac verbaut hat und dessen Drehzahlmesser in Funktion halten will.
Diese Lösung war also auch Mist. Jetzt kam die ursprüngliche Spule wieder rein und der I-Anschluß des Starterrelais sollte angezapft werden, um das andere Relais für die Petronix zu schalten.
Nach anfänglichen Problemen mit der Verschraubung des Anschlusses konnte ich das 12V Zündungsplus erfolgreich abgreifen (Für die, die ähnlich ahnungslos sind wie ich: Die Mutter des Anschlusses zieht das Ende der Schraube auf der sie sitzt an sich heran). Nun wurden noch die Kabel ordentlich verlegt, alle Kabelschuhe mit Schrumpfschlauch eingepackt und alles lief wie gewünscht.
Die statische Zündung wurde überprüft und auf 9° gelassen und geht bei 2000 Touren auf mangels Markierung geschätzte 18° hoch (habe noch gar nicht im Manual nachgesehen, ob dieser Wert passt).
Der Schließwinkel ist nach wie vor bei 34-35 Grad, hat sich also nicht verändert und ist eigentlich etwas zu hoch. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Messung ohne Unterbrecherkontakt wirklich aussagekräftig ist.
Ich habe den Schließwinkel so verstanden, dass er eigentlich nicht hoch genug sein kann und lediglich aufgrund des Kontaktverschleißes auf einen Kompromisswert um die 30 Grad eingestellt werden sollte. André hat da allerdings schon andere Erfahrungen gemacht und kann vielleicht mehr dazu sagen.
Die Geschichte, dass mein Vergaser scheinbar nicht optimal eingestellt ist, da bei voll gezogenem Choke keine Drehzahlveränderung eintritt, ist eine andere Geschichte und wird sicher nochmal in einem anderen Thread thematisiert.
Vielen Dank an alle, die hier geschrieben haben. Ohne Euch wäre es nix geworden.

Michael
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Re: Springt trotz funktionierendem Choke schlecht an

Beitrag von Schraubaer »

Ob Du Dein Relais nun an der Zündspule, oder dem I-Punkt des Magnetschalters speist ist wucke! Beide Anschlüsse werden vom selben Punkt aus versorgt!

Folgende Wirkkette:

Batterie, Zündschloßschalter, Widerstandskabel, Kabelspleiß, eine Leitung richtung Zündspule, eine Leitung richtung I-Punkt Magnetschalter!

Diese dadurch entsehende Verbindung zwischen Magnetschalter (der im Starterfall volle 12V richtung Zündspule schaltet) nennt man Startanhebung! Und der hätte Deiner PERTRONIX zumindest wärend des Anlasserdrehens perfekte Bedingungen geben müssen!

Heiner...
Ich drücke solange ein Auge zu, bis ich anfange damit zu zielen!

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Re: Springt trotz funktionierendem Choke schlecht an

Beitrag von Dude »

Schraubaer hat geschrieben:Diese dadurch entsehende Verbindung zwischen Magnetschalter (der im Starterfall volle 12V richtung Zündspule schaltet) nennt man Startanhebung! Und der hätte Deiner PERTRONIX zumindest wärend des Anlasserdrehens perfekte Bedingungen geben müssen!

Wie gesagt sprang der Motor auch kurz an, ging aber immer sofort wieder aus und nahm kein Gas an. Dieses Verhalten ist jetzt definitiv besser.
Es scheint, als würde das Zurückfallen auf die 7V nach dem Anspringen für das schlechtere Weiterlaufen sorgen und den Motor wieder absterben lassen.

Michael
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Re: Springt trotz funktionierendem Choke schlecht an

Beitrag von AJ-C289 »

Hallo Michael,

freut mich, dass der Umbau funktioniert hat und danke, dass Du das Ergebnis hier so detailliert schilderst - Rally Pac, Starter-Relais, ... da kam ja einiges zusammen.

Nochmal zum Schließwinkel allgemein...
- Der Schließwinkel ist beim Ignitor-1-Modul nicht einstellbar (wie bei vielen anderen elektronischen Zündsystemen auch).
- Lt. Shop Manual 65er werden für den 289er 30° bis 33° angegeben.
- Man kann ihn auch beim Ignitor-1-Modul messen. Es ist der Umdrehungswinkel des Verteilerläufers, bei dem der Kontakt/elektronische Schalter geschlossen ist (quasi für einen Zylinder), somit der Strom durch die Primärspule fließt und die Zündspule aufgeladen wird.
- Bei einem größeren Schließwinkel wird die Spule halt über einen längeren Zeitraum aufgeladen, was insbesondere bei höheren Drehzahlen positiv ist.
- Bei zu großem Schließwinkel kann die Zündspule zu heiß werden (hängt natürlich davon ab, was die Zündspue verträgt), da halt über einen längeren Zeitraum ein relativ hoher Strom fließen kann. Das "Hitze-Problem" wird bei geringen Motordrehzahlen größer.

Da Dein Wagen mit einem Schließwinkel von 34° bis 35° jetzt gut läuft, würde ich mir da aber erstmal keine zu großen sorgen machen. Die Abweichung könnte z.B. auch im Bereich der Meßungenauigkeit liegen. Also mal beobachten was die Zündspule macht und vielleicht mal mit einem anderen Tester messen. - Wenn überhaupt!

Sollte Dein Wagen in Zukunft mal wieder schlecht anspringen, z.B. wenn's mal wieder kälter ist, dürfte es am Choke bzw. "cold-idle" liegen aber nicht am Aufbau der Zündanlage. Dort weißt Du jetzt was wie gemacht wurde.

Viele Grüße
André
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