Kupferpaste ? wohin damit ?

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2Strokewheeler
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Kupferpaste ? wohin damit ?

Beitrag von 2Strokewheeler »

Hallo Leute,
vor ziemlich genau 20 jahren habe ich mir eine 200Gramm-Tube Kupferpaste gekauft,
um damit an meinem Motorrad die Auspuffschraubengewinde zu schmieren.

Habe seitdem mit dieser kleinen Tube eigentlich immer BESTE Erfahrungen gemacht -
aber jetzt ist die heilige Tube leer und ich habe letzte Woche eine Neue gekauft.

Am Pony habe ich auch ein paar wenige Stellen damit geschmiert -
unter anderem die Auspuffschrauben und die Schrauben Fächerkrümmer/Zylinderköpfe.
Seitdem immer bestens lösbar, kein Gammel oder Festbacken mehr.

Aber auch z.B. die großen Schrauben der vorderen Stoßstange, die ich vor ca. 7 Jahren mal demontiert hatte.
Die Schrauben flutschten nach diesen 7 Jahren einfach sagenhaft auf, wogegen ich mir an der hinteren Stoßstange einen abgenudelt habe.

Jetzt habe ich mich zum Thema Kupferpaste mal im Netz ein bisschen schlau machen wollen
und merke, dass ich jetzt weniger schlau bin als vorher.

Die Hälfte sagt: Das Zoig ist verboten und frisst langfristig alles kaputt, in die Tonne damit!!!
die andere Hälfte sagt: Super gut, hilft bei vielen Anwendungen.

Was ist Eure Meinung/Erfahrung mit Kupferpaste?
wie steht es bei elektrisch leitenden Verbindungen, z.B. Steckerpolen ???

potenzielle Anwendungsstellen sind:

- alle Schraubengewinde, die heiß werden (insbesondere Auspuff)
- Radmuttern
- Schraubengewinde im allgemeinen, die Gammelpotenzial haben.
- Zündkerzengewinde (werde ich auf keinen Fall schmieren)

- Bremsbeläge (Anti-Quietsch)

- elektrische Steckverbindungen
- Batteriepole (davon wird heftig abgeraten wegen Blei-Kupfer-Reaktion)

Wie gesagt, ich würde dazu tendieren, beim Zusammenbau meines Ponys sehr viele Gewinde mit Kupferpaste einzuschmieren, was spricht dafür/dagegen ?????
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67er FM
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Re: Kupferpaste ? wohin damit ?

Beitrag von 67er FM »

2Strokewheeler hat geschrieben:potenzielle Anwendungsstellen sind:

- Radmuttern

Nun ja, das halte ich persönlich für sehr bedenklich.

Wenn man schon Kupferpaste verwendet, dann bestreicht man damit die Kontaktflächen der Felge und das Gegenstück am Auto um ein "festfressen" zu verhindern, aber doch nicht die Gewinde der Radmuttern.
Die Radmuttern sollten schon da bleiben wo sie sind.

Wenn diese nämlich ordentlich mit dem Drehmomentschlüssel angezogen werden, bekommt man die auch wieder auf.

Abgesehen davon gibt es mittlerweile auch Keramikpaste, welche man für solche Anwendungen nutzen kann.


Gruß Ben
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s.arndt
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Re: Kupferpaste ? wohin damit ?

Beitrag von s.arndt »

Hallo,
in der Zwischenzeit werden etliche Mittel angeboten, welche für spezielle Anwendungen bereitstehen und die nicht die Welt kosten. Für die Bremsbeläge würd ich keine Kupferpaste mehr nehmen. Für Auspuffschrauben oder auf die Radnabe damit die Felge nicht festrostet hät ich kein Problem.
Grüsse Sylvio
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68GT500
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Re: Kupferpaste ? wohin damit ?

Beitrag von 68GT500 »

Hi zusammen,

offensichtlich wieder so ein Thema wozu jeder seine eigene Meinung hat und wo viel Halbwissen verbreitet wird.

Kupferpaste wirkt als Trennmittel und verhindert ein Fressen / festrosten von Teilen und Verschraubungen.

Ich setze sie sowohl bei der Auspuffanlage wie auch bei Zündkerzen (Alu Kopf) und bei Header Schrauben (alle Köpfe) und fast überall, wo Teile zusammen
rosten oder gammeln können. Im Mustang besonders für die Wasserpumpen Schrauben.

Bei Alu Felgen wird das Mittelloch geschmiert, damit die Felge nicht auf der Nabe fest korrodiert.

Früher auch die Bremsbeläge auf Rückseite und Führungsstege um das lästige Quietschen zu verhindern - aber dazu gibt es bessere (weil dauerhaftigere) spezialisierte Schmierstoffe.

Ach ja, alle meine Radmuttern laufen auf sauberen und geschmierten Gewinden - nur so ergibt das richtige Anzugsmoment auch die richtige Vorspannung.

mfg

Michael
Kaum ist alles "Idioten-sicher" gemacht, schlägt die Evolution zu und liefert einen "besseren Idioten".
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......
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Re: Kupferpaste ? wohin damit ?

Beitrag von badboy289 »

Stimme Michael da 100% zu!

Kupferpaste ist Top und würde es Jeder verwenden, hätten wir viele Probleme weniger!

An Bremsbelägen mit Verschleißanzeiger natürlich nicht drauf oder mit Hirn!

Weil Kupfer nun mal leitet und da muss man eben dran denken!


Radmuttern lösen sich davon auch nicht!
Gruß Tobi

chrome don´t get you home
2Strokewheeler
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Re: Kupferpaste ? wohin damit ?

Beitrag von 2Strokewheeler »

Naja also wie gesagt, ich habe mit meiner kleinen heiligen Tube die letzten 20Jahre nur allerbeste Erfahrungen gemacht,
aber im Netz und in anderen Foren gibt es auch überzeugte Kupferpasten-Gegner :-)
deswegen wollte ich mal hier Eure Meinungen dazu hören.

Lustig---> der eine schreibt: "Bei Radschrauben nur die Gewinde, aber ja nicht die Zentrierkegel mit Kupferpaste schmieren"
den nächste Schreibt: "Nur die Zentrierbohrung, aber bloß nicht die Gewinde!!"
die dritte Schreibt: "Frisst Alufelgen an, Finger weg von dem Zeugs"
Nummer 4 Schreibt: "ja klar, bei Alufelgen das Mittelloch"

!!!!!!! ???????? !!!!!!!

also, ich werde wohl so weitermachen wie die letzten Jahrzehnte auch:
- alle Gewinde, die einen ständigen Heiß-Kalt-Wechsel mitmachen wie Auspuffgewinde, Wasserpumpenschrauben etc...
- Zündkerzengewinde nicht
- Bremsbelagplatten nur, wenn sie Quietschen, besser aber mit spezieller moderner Bremsbelag-Paste
- Gewinde, die unter Wettereinfluss liegen und sehr lange nicht mehr geöffnet werden. Z.B. Stoßstange
- Batteriepole auf gar keinen Fall

Trotzdem noch meine Frage: was ist mit Steckerpolen im Kabelbaum ?
Meine Stecker gingen nach 44 Jahren teilweise nur noch mit brachialer Gewalt auf, kann man die verzinkten Pins mit Kupferpaste einschmieren oder eher nicht ???
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s.arndt
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Re: Kupferpaste ? wohin damit ?

Beitrag von s.arndt »

Hallo,
für Steckverbindungen bekommt man ein spezielles Silkonfett. Dies schützt die Kontakte und hält Feuchtigkeit fern. Grüsse Sylvio
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Urmel
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Re: Kupferpaste ? wohin damit ?

Beitrag von Urmel »

2Strokewheeler hat geschrieben:also, ich werde wohl so weitermachen wie die letzten Jahrzehnte auch:
- alle Gewinde, die einen ständigen Heiß-Kalt-Wechsel mitmachen wie Auspuffgewinde, Wasserpumpenschrauben etc...
- Zündkerzengewinde nicht
- Bremsbelagplatten nur, wenn sie Quietschen, besser aber mit spezieller moderner Bremsbelag-Paste
- Gewinde, die unter Wettereinfluss liegen und sehr lange nicht mehr geöffnet werden. Z.B. Stoßstange
- Batteriepole auf gar keinen Fall

Trotzdem noch meine Frage: was ist mit Steckerpolen im Kabelbaum ?
Meine Stecker gingen nach 44 Jahren teilweise nur noch mit brachialer Gewalt auf, kann man die verzinkten Pins mit Kupferpaste einschmieren oder eher nicht ???

Hallo,

für die Batteriepole würde ich Pol-Fett verwenden. Das Zeugs gibts auch in kleinen Tuben, die Ewigkeiten halten, weil man davor auch immer nur ein bisschen benötigt. Bei den festgegammelten Steckern hab ich zumindest zum Lösen der Vergammelung das gute alte WD-40 verwendet. Nicht mit der Menge übertreiben. Das Zeugs hält auch die Feuchtigkeit fern.

Aber Du hast schon recht: jeder hat da so seine eigenen Tricks und Mittelchen....

Schönen Gruß,
Kai
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s.arndt
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Re: Kupferpaste ? wohin damit ?

Beitrag von s.arndt »

Hallo,
ich find es auch immer lustig, wenn unser Vertreter erst Mittel anpreist die alles können sollen und die Spezialmittel ersetzen und 1 Jahr später mit Spezialmitteln kommt die auf ihrem Gebiet alles noch besser können.
Grüsse Sylvio
2Strokewheeler
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Re: Kupferpaste ? wohin damit ?

Beitrag von 2Strokewheeler »

naja, Meine Erfahrung in einem relativ langen Schrauberleben ist eben,
dass WD 40 oder Caramba zwar Bauteile lösen und reinigen, sich aber nach einiger Zeit wieder verflüchtigen...
Normales Motoröl hält etwas länger an und Fett noch länger.
Aber die heilige Kupferpaste war auch nach 10 Jahren noch dort, als wenn man sie gestern erst draufgeschmiert hätte.
Deswegen bin ich so begeistert von dem Zeug und möchte eben beim Wiederzusammenbau meines Ponys einiges davon an den sinnvollen Stellen verwenden.
Grade wenn's um Zollschrauben oder spezielle Fahrzeugteile geht, die man nicht so einfach durch neue Schrauben vom OBI ersetzen kann.
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