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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Verfasst: Mo 19. Jun 2023, 06:49
von Balu
Kalle hat geschrieben: Mo 22. Mai 2023, 21:49 IMG_20230506_173023968.jpg
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Ich find deine Doku echt klasse, weiter so - hier kann man sich einiges abschauen! ;)

Ich hab gestern auch die Gummiteile der Strut Rods erneuert, wenn ich in Google Bildersuche "1966 mustang strut rods" eingebe, ist der silberne Teller immer andersrum montiert.
Also nochmal den 1" Gabel/Ring Schlüssel schnappen und Teller umdrehen! :lol: ;)

Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Verfasst: Mo 19. Jun 2023, 07:51
von Kalle
Moin Moin,

Danke danke!

Zu den Gummis, die sind tatsächlich richtig so. Original von Ford waren die Scheiben so mit der Rundung nach innen, die meisten Ersatzteile müssen aber andersrum, also mit der Rundung nach außen.
Schau am besten nochmal bei dir nach, entweder steht auf der Stahlscheibe "This Side to Rubber", wenn man das noch lesen kann ist schlecht :lol: So war es z.B. vorher bei mir. Bei meinem Kit von Moog lag zusätzlich auch eine Anleitung bei.

Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Verfasst: Mo 19. Jun 2023, 08:01
von Balu
Interessant, wieder was gelernt - Danke! :lol:

Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Verfasst: Di 27. Jun 2023, 22:21
von Kalle
Es gibt positives zu Vermelden! Am Ende ging doch alles noch schneller als erhofft und ich konnte sogar schon auf kurze Probefahrt gehen :D

Also nochmal der Reihe nach:

Der Motor hatte entgegen meiner ersten Komponentenliste statt der 68er noch 65er Köpfe mit kleinen Kammern erhalten. Die Kompression sollte damit noch etwas höher sein als die 9.3:1. Nockenwelle ist eine Seriennockenwelle von Melling, ich denke das passt gut zu meinem Fahrstil und dem C4 mit Serienwandler. Ausgelegt ist damit alles auf Drehmoment, nicht Drehzahl.

Nachdem der Motor bei mir war habe ich alle Anbauteile testweise montiert, danach einiges wieder demontiert für den Einbau.
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Getriebe und Motor habe ich als Einheit mit Stapler, Balancierer und tatkräftiger Hilfe schnell im Auto gehabt. Einziger Kratzer am Ventildeckel, mit den Riemenscheiben, Getriebekühlerleitungen und dem Getriebepeilstab hatte ich mich verkalkuliert, die musste noch runter beim Einbau.
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Am Tag drauf waren auch alle weiteren Leitungen, der Kühler, Elektrik und der komplette Antriebsstrag wieder verbaut. Alle Flüssigkeiten aufgefüllt und von allen reichlich verschüttet konnte es an den ersten Start gehen. Die Schwimmerkammern aufgefüllt, der Motor ist direkt angesprungen wie ein Neuwagen, leider hatte ich vergessen zu filmen. 2-3 Sekunden etwas tickern bis der Öldruck vollständig da war, danach sehr guter Lauf, der Einlauf war ja schon komplett abgeschlossen. Noch eine Undichtigkeit an der Benzinleitung schnell behoben gab es keine weiteren Probleme.

Das Video ist vom zweiten Start, aber auch noch eiskalt und praktisch wie der Erste. Hoffe das zählt als Videobeweis. Mein Grinsen ist nicht drauf aber gut vorstellbar denke ich:
https://photos.app.goo.gl/YEP3FRdG3V7b3hZS7

Beim Zündung einstellen hatte ich mich erst etwas vertüdelt, da hatte ich noch Vakuum angeschlossen und auch das falsche, dann die Zündlichtpistole verstellt. Nachdem ich meine Markierung am Balancer nochmal richtig markiert hatte und die Fehler behoben hab konnte ich auch mit dem Einstellen loslegen, Ziel erstmal was fahrbares finden (9° Vorzündung im Leerlauf, 36° gesamt erstmal). Die Einstellungen müssen noch verfeinert werden, aber Warm- und Kaltstart ist erstmal gut, unter Last gucke ich mal was meine Lambda-Werte dann sagen.

Hier noch ein kleines Video nach der ersten Grundeinstellung:
https://photos.app.goo.gl/3Q7sMoBDZmkERf6T6

Nun also der große Moment ob meine Getrieberevision ein Erfolg war oder nicht, nach dem Ventilblockdisaster war meine Erwartung gedämpft. Aber... alle Schaltstufen gehen, die Gänge schalten schön weich, kein Schlupf, keine mechanischen oder komischen Geräusche bisher :D Den dritten Gang habe ich mangels Auslauffläche noch nicht erreichen können, kommt aber dann in der freien Wildbahn und wird hoffentlich ebenso funktionieren. Aber wow, selbst so merkt man schon die Power, der alte Motor war definitiv schwach auf der Brust.

Jetzt noch den Vorderwagen komplettieren, Spaltmaße einstellen, nochmal zur Achsvermessung und dann kann auf der Straße getestet werden.

Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Verfasst: Mi 28. Jun 2023, 06:41
von Grussi67
Hallo Carl,
meinen Glückwunsch, das ist doch ein Meilenstein auf Deinen Weg. Nicht mehr schieben. Ich würde mit der Zündung ruhig auf 14 Grad gehen und dann auf Probefahrt testen.
Ist schon ein geiles Gefühl, wenn das Biest das erste mal wieder anspringt, gell!
Gruß Thomas

Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Verfasst: Mi 28. Jun 2023, 13:46
von Braunschweiger
Glückwunsch zum erfolgreichen Start.
Ein feines Gefühl ist das schon.
Gruß Harald

Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Verfasst: Di 18. Jul 2023, 22:35
von Kalle
So gibt final Positives zu Vermelden, mit paar Punkten zur Nacharbeit:

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Der Vorderwagen war dann fix montiert und die Innenausstattung auch wieder drin. Die ersten 200km sind auch schon abgespult, alles fährt sich bisher super! Im höheren Teillastbereich in D rutscht ab und zu der 2-3 Schaltvorgang etwas. Werde die Bandeinstellungen nochmal kontrollieren sowie Leitungsdruck messen und ggf. im Modulator nachjustieren, Getriebe schaltet auch noch etwas früh aktuell. Aber in D alle drei Gänge endlich, die Fahrstufen 2 und 1 machen auch Ihren Job. Wenn man "manuell" schaltet ist auch alles wunderbar.
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Der Edelbrock 500cfm passt out of the Box schon ganz gut, im Teillastbereich wenn man ca. 50km/h hält etwas mager (AFR 15.5), bei Volllast etwas fett (AFR 12.5). Da werde ich mich in Kürze dran wagen.

Nach der ersten Ausfahrt mit der Gruppe haben sich jedoch leichte Temperaturprobleme entwickelt. Die erste Ausfahrt vorher bei 34° draußen war noch problemlos, die letzte Fahrt bei 25°wurde er zu warm. 110° während der Fahrt auf der Landstraße, 120° beim Abstellen auf dem rettenden Parkplatz nach mehreren Ampeln. Es hat zwar nichts übergekocht, aber es hat etwas gegluggert.

Die Anzeigen sind redundant, beide haben das gleiche angezeigt, wobei alles noch sauber lief. Ohne die Anzeigen hätte ich es nicht gemerkt. Im Kühler habe ich größere Rostbrocken gefunden, daher gehe ich davon aus dass das den Durchfluss behindert hat und sich die Ablagerungen bei der ersten flotteren Landstraßenfahrt noch gelöst haben.
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Außerdem war mein Lüfter ganz in der Shroud, nicht 1/2 draußen. Das Leerlaufgemisch habe ich vor der Fahrt noch abgemagert, dadurch war der Cruise Bereich um 50km/h zu mager. Außerdem könnte ich die Zündung noch ein paar Grad früher stellen.
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Zuletzt könnte noch Luft im System gewesen sein, da ich vorher ein Temp-Fühler umgesetzt habe und danach mit dem Entlüften beim Befüllen etwas nachlässig war.

Ich habe jetzt den Kühler und Block je zweimal rückwärts gespült wo viel braune Suppe und Sedimente rauskam. Kühler scheint nicht (mehr) behindert zu sein, werde ich aber nochmal im Auto kontrollieren ob die Wasserpump auch sauber läuft.

https://photos.app.goo.gl/M9sehiPimJLmZshC7

Morgen werde ich wieder alles einbauen und ohne Thermostat und mit Kühlerreiniger nochmal alles einwirken lassen, warmfahren und nochmal spülen. Ich denke ich nehme den Cocktail aus Essigessenz und Phosphorsäure den Martin empfiehlt, beides habe ich noch da. Außerdem kommt vor den Kühler noch ein Selbstbau-Gano-Sytle-Filter damit keine groben Brocken im Kühler hängen bleiben. Dann werde ich einfach sauber befüllen und entlüften. Entweder bohre ich noch das kleine Loch in mein Thermostat oder nehme eins mit dem "Ventil" drin aus der Teilekiste. Frostschutz war G11 zu 50/50, da werde ich nochmal gucken dass ich die Dosierung im zweiten Anlauf nicht verhaue.

Dann ist hoffentlich zur StreetMag Show Hannover alles fertig, wird wieder ne knappe Nummer wie letztes Jahr :lol:

Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Verfasst: Di 18. Jul 2023, 22:47
von mem
Nicht zuviel Phosphorsäure max das die Gesamtmenge auf 8-10prozentig kommt. Und wenn du hast gib noch Zitrone dazu...

Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Verfasst: Fr 21. Jul 2023, 14:32
von herrsuhrbier
Moin,

im Prinzip reicht eine Säure um den ganzen Kram zu entrosten. Ich nehme ausschließlich Zitronensäure. Dadurch wird alles metallisch blitzeblank.
Danach mit Lauge neutralisieren, sonst ist der Rost schneller zurück als man "Rost" sagen kann.

AFR 12 bei Vollast ist top. 14,5 im Tellastbereich zu mager. Die heutigen Un-Autos haben das und ruckeln sich im Teillasbereich zu tode.

Viele Grüße Christoph

Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Verfasst: Fr 21. Jul 2023, 23:00
von mem
herrsuhrbier hat geschrieben: Fr 21. Jul 2023, 14:32 Moin,

im Prinzip reicht eine Säure um den ganzen Kram zu entrosten. Ich nehme ausschließlich Zitronensäure. Dadurch wird alles metallisch blitzeblank.
Danach mit Lauge neutralisieren, sonst ist der Rost schneller zurück als man "Rost" sagen kann.

AFR 12 bei Vollast ist top. 14,5 im Tellastbereich zu mager. Die heutigen Un-Autos haben das und ruckeln sich im Teillasbereich zu tode.

Viele Grüße Christoph
Und das neutralisieren kann man sich schenken wenn man Phosphorsäure hinzugibt.... einziger Nachteil ist halt, das sich immer wieder was löst, bis der Motor relativ sauber ist, heißt: Motor öfter mal spülen..... großer Vorteil: gelöste Bröckchen zersetzen sich und es setzt sich nix zu.... 😉